Yougov-Studie

Deshalb sind Sprachnachrichten Fluch und Segen zugleich

Sprachnachrichten erfreuen sich bei immer mehr Smartphone-Nutzern großer Beliebtheit
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Sprachnachrichten erfreuen sich bei immer mehr Smartphone-Nutzern großer Beliebtheit
Voice ist eines der großen Trend- und Zukunftsthemen in der Marketingwelt. Schließlich nutzen immer mehr Menschen Sprachbefehle in ihrer alltäglichen Mediennutzung. Eine Studie von Yougov hat jetzt ergeben, dass bereits 69 Prozent der deutschen Messenger-User Sprachnachrichten-Funktionen zumindest selten nutzen. Allerdings identifizieren die Befragten auch Nachteile: Wer Sprachnachrichten schickt, könne eigentlich auch gleich anrufen.
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Für die Studie in Zusammenarbeit mit Statista hat der Marktforscher Yougov im Zeitraum vom 18. bis 20. Dezember 2018 mittels standardisierter Online-Interviews insgesamt 2035 Personen ab 18 Jahren befragt. Dabei gaben 71 Prozent derer, die die Sprachnachrichten-Funktion ihres Messengers kennen, an, diese praktisch zu finden. 70 Prozent wiederum finden Sprachnachrichten hilfreich, um Missverständnisse in der Kommunikation via Messenger zu vermeiden. 69 Prozent geben an, dass man sich über Sprachnachrichten besser ausdrücken kann. Drei von fünf Nutzern (60 Prozent) finden Sprachnachrichten zudem persönlicher als schriftliche Nachrichten.
Die meisten Befragten empfinden Sprachnachrichten in Messengern als praktisch
Yougov
Die meisten Befragten empfinden Sprachnachrichten in Messengern als praktisch
Allerdings identifizieren die Befragten auch Nachteile. Das meistgenannte Gegenargument: Wer Sprachnachrichten schickt, könne eigentlich auch gleich anrufen - 58 Prozent der Studienteilnehmer, die die Funktion bei ihrem Messenger kennen, sind dieser Ansicht. Weitere 47 Prozent finden es zeitlich aufwendig, Sprachnachrichten abzuhören. Und 44 Prozent werfen den Versendern vor, Sprachnachrichten nur zu verschicken, weil sie sich gerne reden hören. Rund ein Drittel (35 Prozent) empfindet Sprachnachrichten außerdem als aufdringlich.

Wenn es um die Akzeptanz von Sprachnachrichten in Messengern geht, spielt auch deren Länge eine bedeutende Rolle. Laut der Studie sind sich mit 59 Prozent der Großteil der Befragten einig, dass die Audio-Nachrichten nicht länger als eine Minute dauern sollten. Im Geschlechtervergleich sind Männer (63 Prozent) häufiger dieser Meinung als Frauen (56 Prozent). 37 Prozent der Männer sind sogar davon überzeugt, dass eine Länge von 30 Sekunden ausreichend für eine Sprachnachricht ist, unter den Frauen sind es nur 28 Prozent. Immerhin jede zehnte Frau (11 Prozent) spricht sich für eine Länge von bis zu zwei Minuten aus (Männer: 9 Prozent). Doppelt so viele Frauen wie Männer finden sogar drei Minuten angemessen (6 vs. 3 Prozent).
Die Studie zeigt: Sprachnachrichten dürfen nicht unbedingt sehr lang sein
Yougov
Die Studie zeigt: Sprachnachrichten dürfen nicht unbedingt sehr lang sein
Eine weitere Erkenntnis der Studie: Sprachnachrichten in Messengern kommen im Privaten viel eher zum Einsatz als im beruflichen Bereich. Am häufigsten werden sie an Freunde (59 Prozent) und Famile (55 Prozent) geschickt. Im Job nutzt nur etwa jeder Sechste (17 Prozent) Sprachnachrichten zur Absprache mit Kollegen. Lediglich 6 Prozent versenden sie an Geschäftspartner und berufliche Kontakte. tt



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