Virtuelle Welten

Syzygy gründet eigene Einheit für Augmented und Virtual Reality

Die beiden Geschäftsführer von Syzygy XR: Bartek Rozbicki und Kai Horlbeck
Syzygy
Die beiden Geschäftsführer von Syzygy XR: Bartek Rozbicki und Kai Horlbeck
Der Mega-Hype um das Spiel "Pokémon Go" gab vor drei Jahren einen Vorgeschmack darauf, wie man Konsumenten begeistern kann, wenn Idee und Umsetzung eines Augmented-Reality-Angebots den Nerv der Zeit treffen. Zahlreiche Digitalagenturen und Werbungtreibende haben seitdem spannende Arbeiten in den Bereichen Augmented-, Virtual- und Mixed-Reality abgeliefert. Die Agenturgruppe Syzygy gründet für diesen Technologiebereich nun kurzerhand eine eigene Einheit.
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Die neue Einheit tauft das Unternehmen auf den Namen Syzygy Extended Realities. Darunter bündelt die Agenturgruppe künftig ihre Expertise und das bereits bestehende Geschäft mit AR, VR und MR, um sich stärker auf dieses Segment zu konzentrieren. In der Vergangenheit hatte Syzygy bereits für Kunden wie Adidas, den Fertighaushersteller Danwood und den Versicherungskonzern FM Global Arbeiten in diesem Bereich vorgelegt.

Geführt wird Syzygy Extended Realities von Kai Horlbeck, der seit Mitte 2018 als Senior Director Client Engagement bei Syzygy tätig ist und nun in der neuen Einheit für die strategische Führung verantwortlich zeichnet. Ihm zur Seite steht Bartek Rozbicki, Mitgründer der Syzygy-Tochter Ars Thanea, und ebenfalls Geschäftsführer der neuen Syzygy-Einheit. Die Firma Ars Thanea mit Sitz in Warschau produziert für Werbekunden computergenerierte Inhalte. Rozbicki wird seinen Fokus auf das kreative Produkt und die Produktion legen.

DER UNTERSCHIED ZWISCHEN VR, AR UND MR
Virtual Reality: Die virtuelle Realität ist eine Realität für sich - ohne Bezug zur "echten" Realität

Augmented Reality: Digitale Inhalte stülpen sich quasi über die "echte" Realität - etwa in Form eines Filters bei Snapchat

Mixed Reality: Digitale Inhalte interagieren mit der "echten" Realität. Beispielsweise lässt sich über Microsofts Hololens ein Wetter-Widget wie eine Wetterstation an einer bestimmten Stelle des Wohnzimmers platzieren. Egal, wo man sich im Raum befindet: Es bleibt an Ort und Stelle
Der internationale Markt für VR, AR und MR wächst seit Jahren. Den Marktforschern von IDC zufolge, soll er im Jahr 2022 insgesamt 20,4 Milliarden US-Dollar groß sein. Nachdem der Hype um die Datenbrillen wie Oculus und HTC Vive zuletzt deutlich abebbte (die Verkaufszahlen gingen leicht zurück), herrscht in der Branche aber wieder Aufbruchstimmung. Beispielsweise hatte Microsoft mit einer zweiten Version der Datenbrille Hololens auf dem Mobile World Congress in Barcelona aufgetrumpft.

Auch die Facebook-Tochter Oculus hatte vor kurzem zwei frische VR-Brillen vorgestellt, um dem Geschäft einen Schub zu geben. Der Hoffnungsträger ist dabei vor allem das Modell Oculus Quest, das sowohl ohne die Verbindung zu einem Computer als auch ohne externe Sensoren ein vollwertiges VR-Erlebnis bieten soll. Die Quest könne "ein Wendepunkt werden, weil wir damit eine Menge mehr Leute erreichen können", sagte Oculus-Manager Sean Liu.

Opinary VR-Brille

Bei Syzygy Extended Realities sieht man insbesondere in den Branchen Entertainment, Healthcare und Bildung viel Potenzial für solche Anwendungen. Dazu gehört etwa das Abtauchen in virtuelle Spiele, virtuelle Reisen an noch unbekannte Orte, verbesserte Auto-Konfiguratoren, edukative Angebote bis hin zu außergewöhnlichen Erlebnissen durch spezielle Codes auf Verpackungen. "Die Technologie ist da und wird kontinuierlich besser. Jetzt gilt es die virtuellen Fähigkeiten mit dem Thema Marke zu verknüpfen und in hoher Qualität umzusetzen", sagt Syzygys Vorstandsvorsitzender Lars Lehne.

In den vergangenen Monaten haben Werbungtreibende spannende AR-, VR- und sogar MR-Arbeiten vorgelegt. Audi verwandelte zur CES im Januar beispielsweise seinen Rücksitz zum Virtual-Reality-Erlebnis. Lufthansa, Henkel und Shutterstock experimentierten mit AR-Anwendungen. Und die Avantgarde-Tochter 361/DRX lieferte für die Deutsche Zentrale für Tourismus im März nicht weniger als einen Vorzeige-Case für die Anwendung von Mixed Reality. ron



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