Für HTC sieht es derzeit nicht sehr rosig aus.
HTC kämpft seit Jahren ums Überleben. Der Börsenwert ist so schlecht wie schon seit über zehn Jahren nicht mehr. Nun soll Google die Taiwaner retten. Die Verhandlungen seien kurz vor dem Abschluss.
Bei dem vor über 20 Jahren als OEM (Original Equipment Manufacturer) gestarteten Smartphone-Hersteller HTC sieht es alles andere als rosig aus. Schon seit Jahren machen dem Unternehmen die großen Player wie Samsung, Apple und weitere zu schaffen. Die letzten Top-Smartphones wie das aktuelle HTC U11 (Test) und das letztjährige HTC 10 waren zwar außerordentlich gute Geräte – kaufen wollte und will sie aber offenbar kaum jemand.
Die Veröffentlichung des aktuellen Finanzberichts zeigt erneut den dramatischen Zustand des Unternehmens: Der August war der schlimmste Monat
seit 13 Jahren, der
Umsatz fiel im Vergleich zum Vormonat um 51,5 Prozent und um 54,3 Prozent zum August 2016.
Ob ein neues "Killer-Smartphone" für HTC die langfristige finanzielle Rettung bringen könnte, ist fraglich. Die Abspaltung eines Teils des Unternehmens wäre eine mögliche Option. Entsprechende Meldungen
über den Verkauf der VR-Abteilung stehen seit Ende August im Raum. Angesichts dessen, dass dieser Teil des Unternehmens aber besser läuft als die Smartphone-Abteilung, wäre ein solcher Schritt unklug. Warum sollte sich ein Unternehmen von einer gesund laufenden Sparte trennen?
HTC-Chef Eric Matthes im Interview
"Wir wollen wieder Innovations- und Designführer werden"
Die Marktanteile sind weg und das Image angekratzt. Jetzt will der taiwanesische Smartphone-Hersteller HTC wieder zurück in die Erfolgsspur - dabei helfen sollen die neuen U-Modelle. Im Exklusivinterview mit HORIZONT Online erklärt DACH-Chef Eric Matthes die Strategie. ...
Einem aus
Taiwan stammenden Bericht der China Times könnte sich das Blatt für HTC bald wenden. Laut der Zeitung befände sich Google mit HTC in finalen Verhandlungsgesprächen. Dabei ziehe Google zwei Optionen in Erwägung: Entweder positioniere Google sich als strategischer Partner HTCs, oder HTC werde komplett übernommen. Die VR-Abteilung Vice sei dabei nicht Teil der Verhandlungen.
Ganz uneigennützig wäre die Investition in HTCs Smartphone-Sparte nicht, schließlich entwickelt Google mit seiner Pixel-Sparte seit geraumer Zeit eigene Smartphones. Mit der engen Partnerschaft oder der Übernahme könnte Google auf die Expertise, Patente und Ressourcen HTCs zurückgreifen.
Die ersten beiden Pixel-Modelle sind im letzten Jahr übrigens mit HTC entstanden. In diesem Jahr sind die Taiwaner
für mindestens eines der Smartphones verantwortlich, wobei gemunkelt wird, dass in beiden ein drucksensitiver Rahmen wie beim HTC U11 zu finden sein wird. Das zweite Modell soll von LG gebaut werden.
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Für Google wäre es der zweite Deal mit einem Smartphone-Hersteller. Zuletzt hatte das Unternehmen den Smartphone-Pionier Motorola 2011 für
12,5 Milliarden US-Dollar gekauft, um ihn drei Jahre später schon
wieder an Lenovo für einen Appel und ein Eiabzustoßen. Damals ging Google es aber primär um Patente, um sich gegen Apple und andere Unternehmen in den mittlerweile weitgehend beendeten Patentkriegen zu schützen.
HTC und Google haben übrigens eine lange Geschichte: Das erste Android-Gerät überhaupt war das HTC Dream, das in Deutschland als
T-Mobile G1 verkauft wurde. Das erste Smartphone von Googles Nexus-Familie, das
Nexus One, stammte auch von den Taiwanern.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf t3n.de