Start-up der Woche

Wie Vimcar für Zalando, Allianz und Co das Fuhrparkmanagement digitalisiert

Die Vimcar-Gründer Christian Siewek, Lukas Weber, Andreas Schneider (v.l.n.r.)
Vimcar
Die Vimcar-Gründer Christian Siewek, Lukas Weber, Andreas Schneider (v.l.n.r.)
Jedes deutsche Unternehmen schlägt sich acht Stunden pro Woche mit der Firmenwagen-Verwaltung herum, rechnet Christian Siewek vor. Der Mitgründer des Berliner B2B-Start-ups Vimcar hat eine Plattform entwickelt, die Firmen den gesamten Verwaltungs- und Zeitaufwand rund um den Firmenwagen abnimmt. Großunternehmen wie Zalando, Allianz und Hertha BSC nutzen den Vimcar-Dienst bereits. Unser Start-up der Woche.
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Vor sechs Jahren gründeten Andreas Schneider, Christian Siewek und Lukas Weber das Start-up Vimcar. Mittlerweile zählt das junge Unternehmen knapp 100 Mitarbeiter und mehr als 5000 Kunden. Das Start-up behauptet von sich selbst, mit insgesamt 50.000 gemanagten Fahrzeugen den größten Fuhrpark Deutschlands zu betreiben. Vor wenigen Monaten bekam Vimcar zudem eine 12 Millionen Euro hohe Finanzspritze. Mitgründer Christian Siewek erklärt das Geschäftsmodell gegenüber HORIZONT Online.

Haben Sie schon einmal die handgeschrieben Fahrtenbücher von zehn verschiedenen Fahrern durchgelesen? Ich kann Ihnen versichern: Das macht keinen Spaß.
Christian Siewek, Vimcar
Eine Minute im Aufzug mit einem potenziellen Investor. Wie lautet euer Elevator Pitch? Für beinahe jedes Unternehmen in Deutschland ist der Firmenwagen ein Thema. Das ist unser Markt: jedes Unternehmen. Wir bieten eine digitale Lösung an, die Unternehmen den gesamten Verwaltungs- und Zeitaufwand rund um den Firmenwagen abnimmt - von der steuerlichen Abrechnung bis hin zum Buchungs, Leasingvertrags- und Reparaturkosten-Management. In den nächsten Tagen werden wir unser Angebot noch um eine europaweite Tankkarten-Lösung ergänzen.

Warum besteht Bedarf an eurem Produkt? Weil durschnittlich jeder Betrieb in Deutschland acht Stunden pro Woche mit der Firmenwagen-Verwaltung verschwendet. Da geht es also um konkrete Kosteneinsparung für Unternehmen. Dazu kommt, dass man mit unserer digitalen Fahrtenbuch-Lösung durchschnittlich 2.700 Euro pro Jahr erspart gegenüber der klassischen Ein-Prozent-Versteuerung. Und ganz ehrlich: Haben Sie schon einmal die handgeschrieben Fahrtenbücher von zehn verschiedenen Fahrern durchgelesen? Ich kann Ihnen versichern: Das macht keinen Spaß. Mit der Vimcar-Lösung läuft das vollautomatisch - und lässt sich per Mausklick finanzamtkonform exportieren. Dazu bieten wir noch eine optionale Live-Ortung und nützliche Grafiken und Statistiken, damit Unternehmen jederzeit einen aktuellen Überblick über die Einsatzorte, die Auslastungsituation und die aktuelle Kosten im Fuhrpark haben.

Start-up der Woche
In der Rubrik "Start-up der Woche" stellen wir einmal in der Woche eine junge Firma vor, die mit innovativen Geschäftsideen einen Wirtschaftsbereich aufmischt. Die Start-ups werden subjektiv von der HORIZONT-Onlineredaktion ausgewählt.
Wie verdient ihr Geld? Wir bieten unsere Lösung als Software-as-a-Service zu einem festen Monatspreis. In dem Preis sind enthalten: Die Kosten für das GPS, die SIM-Karte zur Datenübertragung, eine Telematik-Box bzw. ein OBD-Stecker zur einfachen Selbstmontage und natürlich: unsere Software als Desktop- und Smartphone-Lösung.

Vor welchen Herausforderungen steht ihr in den nächsten Monaten? Wir haben gerade mit der Vimcar-Box ein neues Produkt eingeführt und geben demnächst unsere europaweite Vimcar-Tankkarte bekannt. Wenn wir das gestemmt haben, haben wir natürlich noch weitere Pläne, um unser Produkt zu perfektionieren. Und natürlich ist auch das Ausland ein Thema für uns: Firmenwagen werden in beinahe jedem Land der Erde eingesetzt. Und die Herausforderungen sind überall ähnlich. Da haben wir mit Deutschland sogar den auch rechtlich und steuerrechtlich anspruchsvollsten Markt erobert - und stellen mit über 50.000 vernetzten Fahrzeugen heute den vielleicht größten vernetzten Fuhrpark.

Wie steht euer Unternehmen in fünf Jahren da? Wenn wir einen tollen Job gemacht haben, wird hoffentlich ein Großteil der europäischen Firmenfuhrparks über Vimcar verwaltet – datengetrieben und möglichst automatisiert. Im betrieblichen Kontext sind Fahrzeuge nämlich Mittel zum Zweck und müssen, wie so vieles, einfach nur funktionieren. Vielleicht kauft man in 5 Jahren keine Firmenfahrzeuge mehr, sondern mietet sie mit einem Klick in der Vimcar Software? Vielleicht zahlt man an der Tankstelle über die Vimcar App? Wie auch immer sich Geschäftsmobilität entwickelt, wir haben eine tolle Ausgangslage sie mitzugestalten.




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