Start-up der Woche

Wie SendCloud den Onlineshops unter die Arme greift

Die SendCloud-Gründer Sabi Tolou (CCO), Rob van den Heuvel (CEO) und Bas Smeulders (COO) (v.l.n.r.)
SendCloud
Die SendCloud-Gründer Sabi Tolou (CCO), Rob van den Heuvel (CEO) und Bas Smeulders (COO) (v.l.n.r.)
Weil er genervt war vom zeit- und nervraubenden Versandprozess seines Webshops, gründete Rob van den Heuvel das Start-up SendCloud. Die Firma wickelt den Versand für Onlineshops ab, die versuchen, neben Amazon, Zalando und Co. profitabel zu bestehen - und ist mittlerweile zu Europas größtem Versandtool avanciert. Unser Start-up der Woche.
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Eine Minute im Aufzug mit einem potenziellen Investor. Wie lautet euer Elevator Pitch? Stellen Sie sich vor, Sie betreiben einen Onlineshop und die Nachfrage nach Ihren Produkten wächst. Eigentlich super, doch Sie werden schnell feststellen, dass Sie mit der Abwicklung ihres Versands nicht mehr hinterherkommen. Das Shopsystem mag vielleicht speichern, welcher Kunde was bestellt hat und welche Versandoption er wählt, doch müssen Sie nun all diese Daten manuell etwa über Excel-Listen verwalten und in die verschiedenen Anwendungen der jeweiligen Paketdienste übertragen. Retouren, Sendungsstatus-Abfragen und eventuelle Änderungen der Kundendaten kommen noch hinzu.


Fehler bleiben da nicht aus und im schlimmsten Fall verzögert sich der Versand um Tage, weil Sie nicht mehr in der Lage sind, diese Informationsflut zu bewerkstelligen. Welcher Endkunde möchte in Zeiten von Amazon Prime schon tagelang auf seine Bestellung warten? SendCloud hält die Lösung für dieses Problem parat und ermöglicht durch eine intelligente Softwarelösung skalierbares Wachstum für Onlineshops und die gesamte E-Commerce Branche.

Start-up der Woche
In der Rubrik "Start-up der Woche" stellen wir einmal in der Woche eine junge Firma vor, die mit innovativen Geschäftsideen einen Wirtschaftsbereich aufmischt. Die Start-ups werden subjektiv von der HORIZONT-Onlineredaktion ausgewählt.


Warum besteht Bedarf an eurem Produkt? Wir verbinden unsere Kunden unkompliziert und günstig mit allen wichtigen Versanddienstleistern und das über eine einzige Anwendung. Vor SendCloud mussten Onlineshopbetreiber mit jedem einzelnen Paketdienst einen eigenen Vertrag aushandeln, der oft an ein hohes Versandvolumen gekoppelt ist. Mit SendCloud ist das nicht mehr nötig. Wir wollen jedem Onlineshop helfen, zu wachsen und neben Amazon, Zalando und Co. profitabel zu bestehen.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen? Wir hatten selbst einen Onlineshop für Telefonzubehör. Angefangen haben wir in den Niederlanden, sind schnell gewachsen und noch schneller bei der Versandabwicklung an unsere Grenzen gekommen. Als wir dann keine geeignete Lösung für unser Problem auf dem Markt finden konnten, haben wir beschlossen, einfach selbst eine Lösung zu erschaffen. Diese hat eingeschlagen. Anscheinend hatten viele andere Shops (mittlerweile in 5 Europäischen Ländern) das gleiche Problem wie wir.

Wie verdient ihr Geld? SendCloud wird als ganzheitliche Softwarelösung angeboten. Die Onlineshops können dabei ihre eigenen Konditionen pro Paketdienst nutzen und zahlen je nach Versandvolumen einen monatlichen Fixbetrag an uns, sozusagen als Nutzungsgebühr. Da wir wissen, wie schwer es ist, ein Onlinebusiness zu betreiben und wie unvorhersehbar manche Entwicklungen sind, verzichten wir auf fesselnde Verträge oder eine Kündigungsfrist.

Für diejenigen, die (noch) keine eigenen Verträge mit Versanddienstleistern geschlossen haben, besteht auch die Möglichkeit, direkt SendCloud-Konditionen zu nutzen. Hier bezahlen die Kunden pro Sendung. Das ist oft günstiger als die Konditionen, die sie mit einem kleinen Versandvolumen selbst aushandeln könnten. So stellen wir sicher, dass wir für jede Onlineshop-Größe das passende Vergütungsmodell zu wettbewerbsfähigen Preisen verfügbar ist.

Vor welchen Herausforderungen steht ihr in den nächsten Monaten? Die Kommunikation und Organisation im Unternehmen wird durch die schnell steigende Zahl an Mitarbeitern und Aufgaben komplizierter. Wir bekommen jeden Tag so viel tollen, neuen Input, den es zu strukturieren und zu priorisieren gilt. Auch sind das Feedback und die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden extrem wichtig für uns. So haben wir vor kurzer Zeit eine große Kundenbefragung durchgeführt und sind nun dabei, Schritt für Schritt alle Ideen und Wünsche umzusetzen. Zusätzlich evaluieren wir gerade, in welchen europäischen Markt wir neben Belgien, Deutschland, Frankreich, Holland und Österreich als nächstes einsteigen.

Wie steht euer Unternehmen in fünf Jahren da? Wir sehen unsere Zukunft als internationale Versandplattform, die alle logistischen Prozesse im E-Commerce vereinfacht. Dabei möchten wir weltweit die beste und größte Auswahl an Versanddienstleistern zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten. Neben technischem Support möchten wir auch menschliche Unterstützung und nützliche Inhalte bereitstellen, die dem Wachstum aller Onlineshops dienen und die Diversität der gesamten Branche fördern.  




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