Werden nur von den wenigsten genutzt: Siri, Alexa und der Google Assistant
Auf der Consumer Electronics Show (CES), die vergangene Woche in Las Vegas stattfand, waren sie wieder allgegenwärtig: Sprachassistenten. Amazon, Microsoft, Samsung und Google zeigten auf der weltweit größten Technik-Messe eindrucksvoll, was ihre digitalen Helfer mittlerweile alles drauf haben. Die Euphorie der Hersteller ist riesig. An den deutschen Verbrauchern geht sie allerdings vorbei, wie eine aktuelle Studie zeigt.
Sprachassistenten können mittlerweile mehr als nur simple Fragen beantworten. Die Tech-Giganten versuchen sich nahezu wöchentlich mit neuen Funktionen zu übertrumpfen. Wie etwa Amazons Alexa, die seit ein paar Tagen in der Lage ist, Tipps für Hausmittel gegen kleine Wehwehchen zu geben.
Oder der Google Assistant, der künftig in Hotels völlig automatisiert den Check-in übernehmen soll. Ganz zu Schweigen von modernen Kühlschränken, Waschmaschinen und Lampen, die mit den smarten Helfern alle steuerbar sind.
Doch nicht alles, was technisch möglich ist, stößt bei den Verbrauchern auch wirklich auf Interesse. Nicht einmal der Gebrauch von Sprachassistenten auf dem Smartphone ist weit verbreitet, wie aus einer aktuellen Studie von Deloitte hervorgeht. In der sogenannten "Mobile Consumer Survey" haben die Unternehmensberater untersuchen lassen, wie Siri und Co eigentlich genutzt werden. Das Ergebnis lässt nicht gerade einen Sprachassistenten-Hype vermuten.
Der Studie zufolge verwenden altersübergreifend gerade mal 16 Prozent der Befragten die Sprachassistenten auf ihren Smartphones oder Tablets. Und mit 39 Prozent ist Sprachsteuerung zwar die bekannteste aller KI-basierten Funktionen, aber dennoch weniger als der Hälfte aller Nutzer überhaupt ein Begriff. Google, Amazon und Co haben also noch einen weiten Weg vor sich, wie Deloitte-Manager Andreas Gentner beobachtet: "Die große Herausforderung für die Hersteller liegt jetzt darin, die Verbraucher an die intelligenten Sprachassistenten heranzuführen."
Opinary Sprachassistenten
Am ehesten können sich bisher jüngere Nutzer der Altersgruppe bis 34 Jahre sowie Besitzer von Premium-Smartphones für die Sprachassistenten begeistern, heißt es in der Studie. Am häufigsten sagen die deutschen Verbraucher "Okay Google" - was aber vor allem an der großen Verbreitung Android-basierter Endgeräte liegen dürfte. Die meisten betrachten das Feature allerdings noch immer als lustige Spielerei und weniger als nützliches Tool, das ihnen bestimmte Aufgaben erleichtert.
Interessanterweise verdeutliche die Altergruppe der Über-65-Jährigen, welche Chancen sich durch Siri, Alexa und Co im Alltag ergeben. Ältere Menschen hätten laut Deloitte die Sprachassistenten für sich entdeckt, weil ihnen die Steuerung per Sprache leichter fällt als die klassische Touch-Bedienung. Deshalb verwenden sie die Funktion häufiger als die mittlere Altergruppe, wie aus der Studie hervorgeht.
Die Ergebnisse decken sich zum Teil mit denen anderer Studien, die ebenfalls nicht gerade einen Sprachassistenten-Hype vermuten lassen. So ergab
eine Untersuchung von Gruner + Jahr im November 2018, dass gerade mal 15 Prozent der Deutschen Siri und Co nutzen.
ron