Nest Hub

Warum sich Google für seinen neuen Smartspeaker mit Douglas verbündet

Für seinen Nest Hub hat sich Google mit Douglas zusammengetan
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Für seinen Nest Hub hat sich Google mit Douglas zusammengetan
Mit dem vernetzten Lautsprecher Nest Hub will Google eine neue Schaltzentrale im Wohnzimmer etablieren. Künftig sollen Kunden mit dem Gerät, das daherkommt wie ein Tablet mit Standfuß, Musik abspielen, Mediatheken durchforsten, das Licht einschalten - und Beauty-Tutorials schauen. Um letzteren Use-Case zu veranschaulichen hat sich Google mit Douglas verbündet. Auch ein Werbespot ist dabei entstanden.
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Was den Nest Hub von anderen Google-Smartspeakern unterscheidet, ist der 7 Zoll große Bildschirm, der über Sprachbefehle steuerbar ist, aber auch auf Wisch- und Tipp-Bewegungen reagiert. Geht es nach den Vorstellungen von Google, sollen bei diesem Gerät nicht nur Technik-, Musik- und TV-Fans auf ihre Kosten kommen, sondern auch Nutzer, die ein Faible für Kosmetik haben. Zusammen mit Douglas inszeniert der Konzern sein neuestes Flaggschiff in der weiblichen Zielgruppe nämlich als Problemlöser für die Herausforderungen des Schmink-Alltags.

Vor allem für Millennials sind Schmink-Tutorials auf Video-Plattformen wie Youtube längst unverzichtbar, wenn es darum geht, neue Looks nachzuschminken. Spielt man diese Videos mit dem Smartphone ab, ergeben sich aber allerhand Probleme: Beim Pausieren des Videos fällt das Gerät auf den Tisch oder ein eingehender Anruf unterbricht unfreiwillig das Video. Probleme, die mit dem Nest Hub aus der Welt geschaffen werden, wie ein aktueller Werbefilm von Google und Douglas zeigen will.

Google NestHub x Douglas



Bei Douglas ist man offenbar der Meinung, dass der neue Display-Lautsprecher in die Customer Journey seiner Kunden passt. Weshalb sich das Düsseldorfer Unternehmen als Beauty-Assistent für den Nest Hub inszeniert und aus diesem Grund sechs Schmink-Tutorials für Youtube produziert hat. Mit dem Sprachbefehl "Ok Google, spiel das Douglas Beauty-Tutorial Smokey Eyes auf Youtube ab" sollen Nest-Hub-Besitzer künftig problemlos Looks nachschminken können - ganz ohne umfallende Smartphones und nervige Anrufe.

Außer mit dem Werbespot (Agentur: Labamba) trommeln die beiden Unternehmen auch am Point of Sale für ihre Zusammenarbeit. Seit Ende Juni bietet Douglas in seinen Regalen nämlich neben Parfüms, Kosmetik und Deodorants auch den Nest Hub zum Verkauf an. Allerdings nur in Frankfurt auf der Zeil, in der Hamburger Mönckebergstraße und im Store Berlin-Tauentzienstraße. Darüber hinaus preist die Handelskette das Gerät auch online auf douglas.de an.

Im Mai, zur hauseigenen Entwicklerkonferenz I/O, hatte Google die Zusammenlegung aller Smart-Home-Produktreihen unter der Marke Nest angekündigt: Aus dem Lautsprecher Google Home Hub wurde infolgedessen Google Nest Hub. Unter der neuen Marke Google Nest will das Unternehmen in Zukunft Produkte anbieten, die das Leben daheim erleichtern sollen, heißt es vonseiten des Unternehmen. Also sowohl smarte Lautsprecher als auch vernetzte Haushaltsgeräte wie beispielsweise Thermostate.

Vor fünf Jahren hatte Google den Hersteller Nest für 3,2 Milliarden US-Dollar gekauft - es war die bis dato zweitgrößte Übernahme in der Google-Firmengeschichte. Nest agierte seitdem eigenständig als Teil des Mutterkonzerns Alphabet. Im vergangenen Jahr wurde der Zukauf allerdings mit Googles Hardware-Abteilung verschmolzen. Die Umbenennung der Smart-Home-Produktreihen soll dieser Entwicklung nun Rechnung tragen.

Opinary Smartspeaker

Das hatte auch zur Folge, dass der im Oktober 2018 angekündigte Smartspeaker mit integriertem Display, der Google Home Hub, kurzerhand umbenannt wurde in Google Nest Hub. Er ist seit Ende Mai auch in Deutschland erhältlich und soll es mit anderen Display-Lautsprechern wie dem Echo Show von Amazon und dem Facebook Portal aufnehmen. Das Gerät gleicht einem Tablet mit Standfuß und soll dem Nutzer auf Zuruf Bilder, Videos, Rezepte oder eben Schminkanleitungen von Douglas abspielen.

Google und Amazon teilen den Smartspeaker-Markt weitestgehend unter sich auf. In den USA, dem wichtigsten Markt für die Tech-Konzerne, kommt Amazon mit seiner Echo-Produktpalette laut aktuellen E-Marketer-Zahlen auf einen Marktanteil von 63 Prozent, Google auf 31 Prozent. Den Rest des Marktes teilen sich der Apple HomePod, der mit Alexa steuerbare Sonos One oder Facebooks Portal auf.

Laut E-Marketer soll die Marktmacht von Amazon im Smartspeaker-Segment aber künftig abnehmen: Für 2021 prognostizieren die Experten dem E-Commerce-Riesen nur noch einen Marktanteil von 59 Prozent. Google gilt allerdings nicht als Hauptprofiteur: Zwar soll der Marktanteil der Google-Lautsprecher bis 2021 um 2 Prozent steigen, doch am stärksten werden die Unternehmen zulegen, die E-Marketer unter "Andere" zusammenfasst, also alle außer Amazon und Google: Deren Marktanteil steigt auf mehr als 16 Prozent. ron



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