TikTok ist auf den Geschmack der 24-Stunden-Inhalte gekommen
Bislang lief es eher so, dass andere Social-Media-Plattformen sich hinsichtlich neuer Features an der extrem erfolgreichen chinesischen App TikTok orientierten. So kopierte Instagram deren Kurzvideo-Funktion unter dem Namen Reels,
während Youtube im Juli sein TikTok-Konkurrenzformat Youtube Shorts flächendeckend ausrollte. Nun jedoch kupfert TikTok zur Abwechslung mal etwas bei der Konkurrenz ab und testet aktuell ein Story Feature, bei dem Videos nach 24 Stunden automatisch wieder verschwinden.
Das Konzept, Inhalte via Social Media nur für einen begrenzten Zeitraum mit anderen Usern zu teilen, wird immer beliebter. Snapchat war 2013 die erste App, die die sogenannten Stories verwendete, später kopierten Instagram, Facebook, WhatsApp, Twitter und LinkedIn die Funktion.
Und erst gestern verkündete WhatsApp, ab dieser Woche ein "View Once"-Feature einzuführen, durch das über den Messenger versendete Fotos und Videos sich direkt nach dem Anschauen durch den Empfänger wieder löschen. So passt das Experiment von TikTok mit der neuen Story-Funktion definitiv zum Zeitgeist.
The Verge beruft sich bei seiner Berichterstattung auf einen Twitter-Post von Social Media Consultant Matt Navarra und schreibt,
dass ein TikTok-Sprecher den Test des Story Features per E-Mail bestätigt habe. Über den Umfang des Experiments und darüber, ob und und wann die Stories für alle nutzbar sein könnten, habe das Unternehmen keine Angaben gemacht. Allerdings habe der Sprecher in der Mail auch geäußert, dass man bei TikTok aktuell mit Möglichkeiten experimentiere, "YouTubern zusätzliche Formate zur Verfügung zu stellen, um ihre kreativen Ideen für die TikTok-Community zum Leben zu erwecken."
TikTok Stories
Die TikTok Stories von Nutzern, denen man folgt, erscheinen innerhalb der App in einer neu hinzugefügten Slide-Over-Seitenleiste, wo sie 24 Stunden lang abrufbar sind. Wie auch bei Instagram & Co lassen sich Untertitel, Musik und Text zu den Stories hinzufügen und andere User können auf die Kurzvideos reagieren und sie kommentieren. Anders als bei den anderen Apps mit Story-Funktion müssen die Inhalte der Stories nach jetzigem Stand allerdings Bewegtbilder sein - wie bei TikTok üblich - keine Standbilder.
Obwohl Stories allgemein so beliebt sind, funktionieren sie nicht für jede App gleichermaßen gut.
So schaffte Twitter seine Version, die sogenannten "Fleets", nur acht Monate nach dem Start Anfang dieser Woche wieder ab, weil sie bei den Nutzern auf Desinteresse stieß.
hmb