Spotify schreibt erstmals schwarze Zahlen
Spotify ist die Nummer eins beim Musikstreaming, hatte aber bis jetzt noch nie schwarze Zahlen geschrieben. Nun gab es erstmals einen Quartalsgewinn - der aber nichts mit dem Kerngeschäft zu tun hatte.
Der Musikstreaming-Marktführer Spotify hat im vergangenen Quartal seinen ersten Gewinn geschafft - allerdings nur dank einer Beteiligung am chinesischen Konkurrenten Tencent Music. Durch eine Neubewertung der Aktien von Tencent Music bekam Spotify eine Steuergutschrift von 125 Millionen Euro und verbuchte unterm Strich einen Quartalsgewinn von 43 Millionen Euro. Der schwedische Musikdienst geht davon aus, dass es ab dem laufenden Quartal wieder wie gehabt rote Zahlen geben wird.
Die Zahl zahlender Abo-Kunden stieg binnen drei Monaten um vier Millionen auf 87 Millionen. Auf die kostenlose Version griffen 109 Millionen Nutzer zu - acht Millionen mehr als im zweiten Quartal. Zum Jahresende rechnet
Spotifymit bis zu 96 Millionen Abo-Kunden. Das ist eine Million weniger als
Spotify bisher am oberen Ende der Schätzung erwartete. An der Prognose von bis zu 207 Millionen aktiven Nutzern insgesamt hält der Dienst dagegen fest.
Spotify & Co
Umsätze mit Audiostreaming überholen 2020 den Radiowerbemarkt
Die Umsätze von Amazon Music, Spotify & Co. steigen rasant. Bereits 2020 werden Audiostreaming-Dienste mit kostenpflichtigen Abos mehr Umsatz erzielen als alle deutschen Radiosender zusammen. Das geht aus einer aktuellen Prognose von Goldmedia hervor. ...
Spotify ist gemessen an Nutzerzahlen die klare Nummer eins beim Musikstreaming. Apple Music kommt auf Platz zwei nach Zahlen aus dem Sommer auf gut 50 Millionen Abo-Kunden - der iPhone-Konzern verzichtet auf eine Gratis-Variante.
Weitere große
Spotify-Konkurrenten bei Musik aus dem Netz sind neben Apple vor allem Google mit seinem neugestarteten Dienst YouTube Music und Amazon. Sie alle können sich dauerhafte Verluste im Musikgeschäft leisten, weil sie ihr Geld woanders verdienen - bei
Spotify muss hingegen schließlich ein nachhaltiges Geschäftsmodell stehen.
In dieser Situation werde
Spotify weiterhin seine Prioritäten auf Wachstum statt Gewinn setzen, sagte Gründer und Chef Daniel Ek am Donnerstag und stellte damit letztlich weitere Verluste in Aussicht.
Der Quartalsumsatz stieg im Jahresvergleich um ein Drittel auf 1,35 Milliarden Euro. Der Erlös pro Nutzer fiel aber im Jahresvergleich um sechs Prozent auf 4,73 Euro. Das liegt daran, dass viele die günstigeren Tarife für Familien und Studenten in Anspruch nehmen. Dieser Trend werde sich grundsätzlich auch weiter fortsetzen, sagte Finanzchef Barry McCarthy. Allerdings hatte sich der Rückgang beim Umsatz pro Nutzer zuletzt deutlich verlangsamt - im zweiten Quartal lag er noch bei zwölf Prozent.
Jan Böhmermann auf der Dmexco
Was Spotify besser kann als das klassische Radio
Jan Böhmermann wechselte mit seinem Podcast vom klassischen Radio zum Streaminganbieter Spotify. Auf der Dmexco erklärt der Satiriker, was der Streaminganbieter besser kann als RBB und Co. ...
Die Anleger zeigten sich von den Zahlen und Aussichten enttäuscht: Die
Spotify-Aktie fiel im frühen US-Handel um knapp neun Prozent.
Beim Streaming wird Musik direkt aus dem Internet abgespielt, statt zunächst auf die Geräte geladen zu werden. Der Erfolg von Abo-Modellen bei den Kunden sorgt dafür, dass die Erlöse der Branche wieder steigen, nachdem sie vor allem als Folge der Musikpiraterie im Netz jahrelang sanken. Zugleich hat sich der Niedergang des CD-Geschäfts noch weiter beschleunigt.
dpa