Musikstreaming

Huawei plant den großen Angriff auf Spotify, Apple Music und Co

Huawei startet einen eigenen Musikstreamingdienst
Screenshot Website
Huawei startet einen eigenen Musikstreamingdienst
Die großen Musikstreamingdienste bekommen es künftig mit einem neuen Wettbewerber zu tun: Der chinesische Tech-Riese Huawei schickt ab sofort einen eigenen Musikstreamingdienst ins Rennen, der es gegen Spotify, Apple Music und Co aufnehmen soll. Für das Unternehmen, das zuletzt Google als Partner verloren hat, ist das ein weiterer Schritt in Richtung Unabhängigkeit.
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Der neue Musikstreamingdienst nennt sich Huawei Music und ist Medienberichten zufolge ab sofort auch in Deutschland verfügbar. Zwar ist der Dienst offiziell noch nicht vom Unternehmen angekündigt worden, auf seiner Website trommelt Huawei aber bereits fleißig dafür. Auch im hauseigenen App Store lässt sich der Streamingdienst bereits herunterladen.

Das Angebot orientiert sich offenbar sehr stark an dem von Spotify, Apple Music und Co: Ähnlich wie bei den Konkurrenten lassen sich "Millionen von Songs" suchen und abspielen, für die Offline-Nutzung herunterladen und in eigenen Playlisten kuratieren. Außerdem können mit Huawei Music die gängigen Radiosender empfangen werden. Auch der Preis orientiert sich an der Konkurrenz: Der Dienst kostet zehn Euro im Monat.

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Für Huawei ist der eigene Musikstreamingdienst ein weiterer Schritt in Richtung Unabhängigkeit. Der chinesisiche Tech-Riese hat mit einer US-Blockade zu kämpfen und muss bei seinen neuen Smartphones ohne Google-Apps auskommen - was das Geschäft vor allem in Europa erschwert. Deshalb arbeitet Huawei seit einigen Monaten auch an einem eigenen mobilen Betriebssystem. Für die Smartphone-Modelle von Huawei, die vor Mai 2019 auf den Markt kamen, läuft derzeit noch eine Art Schonfrist, in der der Google zumindest teilweise kooperieren kann.

Nachdem Huawei Mitte Mai 2019 von der US-Regierung auf eine schwarze Liste gesetzt wurde, muss der chinesische Konzern bei seinen neuen Smartphone-Modellen auf Google-Apps wie zum Beispiel Karten oder GMail verzichten. Huawei verlor damit bei neuen Geräten auch den Zugang zu Googles App-Plattform Play Store und muss eine eigene Infrastruktur dafür aufbauen. Bisher weist der hauseigene Plattform App Gallery aber zumindest für Nutzer in Europa erhebliche Lücken auf.

Ob Huawei mit einem eigenen Musikstreamingdienst eine weltweite Duftmarke setzen kann, wird sich erst noch zeigen müssen. Der Markt ist stark umkämpft. An der Spitze thront nach wie vor das schwedische Unternehmen Spotify mit einem weltweiten Marktanteil von 36 Prozent. Dahinter folgen Apple Music mit 18 Prozent und Amazon Music mit 13 Prozent. Weit abgeschlagen sind Google Music mit fünf Prozent und der französische Anbieter Deezer mit drei Prozent. ron



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