Müllvermeidung

Telekom will jetzt auch Plastikmüll reduzieren - und verkleinert SIM-Karte

Die Deutsche Telekom will weniger Plastikmüll produzieren
Deutsche Telekom
Die Deutsche Telekom will weniger Plastikmüll produzieren
Im deutschen Lebensmittelhandel gibt es aktuell wohl kaum ein größeres Thema als die Vermeidung von Plastikmüll. Von Real über Aldi und Lidl bis hin zu Rewe und Edeka haben nahezu alle großen Ketten Plastiktüten- und -verpackungen den Kampf angesagt. Mit der Deutschen Telekom springt nun erstmals auch ein Telekommunikationsunternehmen auf den Plastik-Zug auf: Künftig sollen kleinere SIM-Karten verkauft werden.
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Wie der Bonner Konzern heute mitteilt, wird die SIM-Karte nicht mehr im bisher üblichen Scheckkarten-Format verkauft. Stattdessen hat die Telekom die aus Plastik hergestellte SIM-Halterung um die Hälfte verkleinert (siehe Bild unten). Durch diesen Schritt wolle man allein in diesem Jahr 17,5 Tonnen Plastikmüll einsparen, so das Unternehmen.
So sieht die neue Halterung für die SIM-Karte aus
Deutsche Telekom
So sieht die neue Halterung für die SIM-Karte aus
Das neue Format gilt für Prepaid- und Postpaid-Karten der Telekom, für die Tochtermarke Congstar und verschiedene Wholesale-Partner wie Talkline und Klarmobil. Die Konzernmarken der Tochtergesellschaft Telekom Deutschland Multibrand GmbH (bspw. FCB Mobil und Lifecell) wurden bereits 2018 umgestellt. "Damit ist die Telekom Deutschlands erstes Telekommunikationsunternehmen, das diesen Schritt vollzieht und bewusst auf Plastik verzichtet", sagt Melanie Kubin-Hardewig, Vice President Group Sustainability Management.

Das Scheckkartenformat ist beim Verkauf von SIM-Karten, die es heute bekanntermaßen in Nano-, Micro- und Klassikvarianten gibt, seit den 90er Jahren Standard. "Wir haben uns gefragt, warum eigentlich?", sagt Philipp Mertens, Geschäftsführer der Telekom Deutschland Multibrand GmbH. Dem Manager zufolge könne man mit der selben Menge an Plastik auch zwei SIM-Karten statt eine ausliefern. Die Telekom hatte bereits im vergangenen Jahr zusammen mit Edeka eine umweltfreundliche Prepaid-SIM-Karte auf den Markt gebracht und dabei eigenen Angaben zufolge 3,8 Tonnen Plastik gespart.
Der Verzicht auf Plastik ist zu einem der großen Marketingtrends des jungen Jahres avanciert.  Neben der Supermarktkette Real, die bis Ende 2020 keine Plastikbeutel mehr in der Obst- und Gemüseabteilung anbieten möchte, haben auch AldiLidl, Rewe und Edeka dem Plastikmüll den Kampf angesagt. Samsung hatte erst vor wenigen Wochen angekündigt, Plastikverpackungen sukzessive durch nachhaltig produziertes Papier oder Bio- Materialien ersetzen zu wollen. ron



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