Mobile E-Commerce kommt immer stärker bei den Verbrauchern an
Immer mehr Menschen shoppen über Apps auf dem Smartphone. Wie der Mobile-Measurement-Dienstleister Adjust und das App-Marketing-Unternehmen Liftoff in einer gemeinsamen Studie herausgefunden haben, wird 2019 voraussichtlich zum bislang umsatzstärksten Jahr für Mobile E-Commerce.
Die Studie beruht auf der Auswertung von über 90,9 Milliarden Ad-Impressions aus 13,6 Millionen App-Installationen und 3,9 Millionen Registrierungen und Käufen von April 2018 bis April 2019. Eines der Kernerkenntnisse des "Shopping-App-Reports": Die Vorweihnachtszeit ist nicht mehr die alleinige Hochsaison im E-Commerce.
Traditionell konzentrieren sich die Onlinehändler mit ihren Werbeaktionen auf die Feiertage zum Jahresende, um shoppingfreudige Verbraucher zu erreichen. So beginnt die heiße Shopping-Phase in den USA und immer stärker auch hierzulande bereits am "Black Friday" Ende November und dauert bis nach Neujahr an. Die Studie von Adjust und Liftoff stellt diese Strategie jedoch in Frage.
Denn wie die Studienmacher herausgefunden haben, liegen die Akquisitionskosten für neue Shopping-App-Nutzer das ganze Jahr über bei rund 26 bis 39 Euro, was im Vergleich zu dem schwankenden Preisniveau des Vorjahres ein deutliches Plus an Stabilität bedeutet. Die Konsumenten sind demnach insgesamt geneigter, mobile Apps zu nutzen, was sich in den um ein Drittel gesunkenen Akquisekosten im Vergleich zum Vorjahr widerspiegelt. Das Verhältnis von App-Installationen zu Einkäufen ist in der gleichen Zeit um fast 50 Prozent gestiegen.
Die Studie zeigt auch, dass mobile Anzeigenkampagnen in Verbindung mit traditionellen Feiertagen kein Erfolgsgarant mehr sind. Immer mehr Onlinehändler feiern inzwischen ihre eigenen jährlichen Aktionstage - zum Beispiel den Amazon Prime Day im Juli oder der Alibaba Singles Day im November. Die Folge: Da diese isnzenierten Shoppingtage immer bekannter werden, kaufen die Konsumenten inzwischen das ganze Jahr über ein.
Die Methodik
Der Shopping-Apps Report 2019 beruht auf Daten, die Liftoff intern vom 1. April 2018 bis 1. April 2019 erhoben hat. Der Datensatz umfasst rund 90,9 Milliarden Anzeigen-Impressionen (90.932.926.448 um genau zu sein und damit fast doppelt so viele wie im Vorjahr) aus 13,6 Millionen App-Installationen und 3,9 Millionen Ereignissen in Apps. Der Report analysiert die weltweiten Kosten und Conversions, vergleicht dazu die wichtigsten Engagement-Aktionen und Trends der einzelnen Regionen (Nordamerika, EMEA und APAC) und beleuchtet 5 Länder (Deutschland, Indonesien, Japan, USA und Großbritannien) im Detail.
"Die Shoppingsaison im Winter wird es weiterhin geben, sowohl mobil als auch in den Geschäften", erläutert
Mark Ellis, Mitgründer und CEO von Liftoff. "Aber unsere Daten zeigen, dass Kunden inzwischen das ganze Jahr über einkaufen. Das deutet darauf hin, dass die traditionelle Vorweihnachtssaison nicht mehr wie früher die wichtigste Zeit für den kommerziellen Erfolg einer Marke ist."
Ein weiterer Trend, den die Studie identifiziert, ist der "mobile Schaufensterbummel". Das heißt, viele Nutzer installieren zwar eine Shopping-App und registrieren sich auch mit ihren Daten, schließen einen Kauf dann jedoch nicht ab. In der Asien-Pazifik-Region schlagen die Akquisekosten für den ersten Einkauf demnach mit rund 27,60 uro zu Buche. Das sind 13,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Conversion Rate liegt bei niedrigen 10,1 Prozent. Auch in Nordamerika steigen die Akquisekosten für den ersten Einkauf um fast das Doppelte an und liegen bei 51,98 Euro. Gleichzeitig sinkt dort die Conversion Rate um fast 60 Prozent.
Christian Henschel, Co-Founder und CEO von Adjust, rät Marketern, die einen Anstieg der Einkaufsraten erreichen wollen, die zur Verfügung stehenden Daten besser zu nutzen: "Marken sind dazu in der Lage, perfekte Strategien für Interaktionen mit den Nutzern zu planen und umzusetzen. Diese Personalisierung ist der Schlüssel zur Bindung von unentschlossenen Konsumenten und zum Aufbau langfristiger Kundenloyalität."
tt