Es gibt allerdings Branchen, in denen die Opt-in-Rate für die Nutzung von Standortdaten zugenommen hat. Unter anderem wenn es um Essen und Trinken geht - und zwar um mehr als 160 Prozent. Der Grund: Immer mehr Menschen nutzen Apps von mobilen Bestell- und Lieferservices und lassen sich ihr Essen nach Hause bringen. Dafür sind Standortdaten notwendig. Am häufigsten geben Nutzer ihre Standortdaten aber für Anbieter aus dem Einzelhandel preis.
Die Standortfreigabe variiert je nach mobilem Betriebssystem. Da Android weniger Optionen bei den Standortberechtigungen erlaubt, ist die Anzahl der Nutzer, die sich gegen eine Freigabe entschieden haben, im Jahresvergleich um 35 Prozent gewachsen. iOS verzeichnete hingegen einen Rückgang um fast 18 Prozent. Von den iOS-Nutzern, die ihren Standort teilen, erlauben dies mehr als ein Drittel nur während der Nutzung einer App – eine Option, die erst vor Kurzem für das neue Android Q Betriebssystem angekündigt wurde.
Im November vergangenen Jahres geriet der Internetriese Google
ins Visier der Datenschützer, weil das Unternehmen angeblich seine Android-Nutzer mit Tricks dazu verleite, ihre Standortdaten preiszugeben beziehungsweise nicht abzuschalten. So seien Standardeinstellungen bei der Einrichtung eines Google-Kontos zum Teil versteckt. Informationen zur Standortdatenerhebung würden verharmlost und Nutzer durch die Gestaltung des Einstellungsprozesses dazu verleitet, die Sammlung zu erlauben, hieß es.
Google wehrte sich damals gegen die Anschuldigungen und teilte mit, dass der Standortverlauf "standardmäßig deaktiviert" ist, und Nutzer "die Einstellung jederzeit bearbeiten, löschen oder pausieren können". Google arbeite "kontinuierlich" daran, die Kontrollmöglichkeiten zu verbessern. Googles Betriebssystem Android findet sich auf etwa zwei Milliarden Smartphones weltweit.
ron