Cybermobbing Studie

Jeder zehnte Jugendliche wurde schon Opfer von digitalem Mobbing

Motiv einer Cybermobbing-Kampagne von Jung von Matt/Limmat in der Schweiz
JvM/Limmat
Motiv einer Cybermobbing-Kampagne von Jung von Matt/Limmat in der Schweiz
Den Begriff Mobbing kannte man lange hauptsächlich aus der Arbeitswelt. Heute wird vor allem über Cybermobbing diskutiert, das im digitalen Raum stattfindet und vor allem Kinder und Jugendliche betrifft. Wie die neue Studie "Grow Up Digital" von Wavemaker im Auftrag von Vodafone herausgefunden hat, ist heute fast jedes zehnte Kind zwischen 13 und 17 Jahren von Cybermobbing betroffen. Zudem haben laut den Studienergebnissen 6 Prozent der Befragten bereits Erfahrungen mit Sexting gemacht.
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Das große Problem dabei: Vielen der betroffenen Eltern sind die Gefahren nicht bewusst. Lediglich 41 Prozent von ihnen haben für ihre Kinder bereits entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen. Dabei sind rund drei Viertel der befragten Eltern davon überzeugt, dass die Kinder digitale Gefahren wie Cybermobbing oder Sexting gar nicht ausreichend abschätzen können.
Die Studie
Die repräsentative Studie "Grow Up Digital" wurde vom 30. August bis 7. September 2018 durch Wavemaker und mScience als zentrale Forschungsunit der GroupM im Auftrag von Vodafone durchgeführt. In einer Online-Survey wurden in diesem Zeitraum mehr als 1000 Personen über 18 Jahren mit Kindern zwischen 0 und 17 Jahren befragt.
Unter den Maßnahmen, mit denen Jugendliche vor den Gefahren von Cybermobbing bewahrt werden können, stehen bei den Eltern intensive Gespräche mit den Kindern (60 Prozent), die eigene Auseinandersetzung mit diesen Themen (51 Prozent) sowie das Sperren von bestimmten Webseiten (45 Prozent) besonders hoch im Kurs. Dagegen wollen nur 8 Prozent ihren Kindern den Umgang mit dem Smartphone oder Tablet verbieten.

Zudem wünschen sich 71 Prozent der Eltern mehr digitale Aufklärung an den Schulen. Dem gegenüber steht die Tatsache, dass laut der Wavemaker-Studie nur jede zweite Schuleinrichtung überhaupt digitale Technologien im Unterricht einsetzt. Darunter finden sich mit Beamern (55 Prozent), Laptops (40 Prozent) und interaktiven Whiteboards (38 Prozent) vor allem Geräte, die schon lange zum Standard gehören. Wlan (20 Prozent) oder digitale Klassenräume (14 Prozent) sind dagegen viel seltener anzutreffen. Für die Eltern ist das zu wenig: Nur 45 Prozent zeigen sich mit dem Stand der Digitalisierung an den deutschen Schulen zufrieden. 15 Prozent lehnen sie sogar ganz ab.

Dem gegenüber stehen 62 Prozent der Eltern, die davon überzeugt sind, dass die Internet- und App-Nutzung zum Alltag ihrer Kinder ganz einfach dazu gehört. Dazu passt, dass inzwischen ein Drittel aller Jugendlichen bis 17 Jahre täglich bis zu drei Stunden im Internet surft. Größter Treiber dieser Entwicklung ist wenig überraschend das Smartphone: Mehr als jedes zweite Kind (55 Prozent) besitzt eines. Unter den 13- bis 17-Jährigen hat gar fast jeder ein Smartphone (95 Prozent).

In diesem Zusammenhang legt die große Mehrheit der Eltern (83 Prozent) großen Wert auf das Erlernen eines verantwortungsvollen Umgangs mit dem Internet: 57 Prozent erachten die Aufklärung über Cybermobbing, Sexting & Co zu allererst als ihre eigene Aufgabe.
"Die digitale Welt ist aufregend. Besonders für Kinder. Doch wie in der realen Welt warten dort nicht nur kindgerechte Inhalte. Als Elternteil kann das manchmal sehr herausfordernd sein", sagt Gregor Gründgens, Director Brand Marketing bei Vodafone Deutschland. Und genau an diesem Punkt wolle Vodafone ansetzen: "Wir möchten zu einem sicheren und selbstverständlichen Umgang von Eltern und Kindern im Netz betragen. Mit gezielten Informationen und mehrwertigen Veranstaltungen, nicht zuletzt aber auch mit passenden Angeboten wie dem Smartphone-Tarif Red+ Kids, der die Eltern bestmöglich dabei unterstützt, den Medienkonsum gemeinsam mit ihren Kindern zu gestalten." tt



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