Das Aus für die Third-Party-Cookies soll innerhalb der nächsten zwei Jahre kommen, erklärt Justin Schuh, Chrome Engineering Director, in einem Blogpost. Google versteht den Schritt als Teil seiner umfassenden Initiative für mehr Privatsphäre im Internet.
In der Branche hatte man schon lange gerätselt, wie Google mit der Thematik umgehen wird: Auf der einen Seite widersprechen Third-Party-Cookies der ambitionierten Privacy-Philosophie des Konzerns, andererseits ist Google – anders als Mozilla und Apple – fast ausschließlich vom Werbegeschäft abhängig und daher am Fortbestand von Targeting und Personalisierung interessiert.
Schuh betont daher auch, dass es eine Welt ohne Third-Party-Cookies nur unter bestimmten Voraussetzungen geben wird – nämlich nur dann, wenn es bis dahin attraktive Alternativen gibt, die von der gesamten Industrie unterstützt werden. Um diese zu entwickeln, hat Google im vergangenen Jahr unter anderem die „Privacy Sandbox“-Initiative gestartet. Im Rahmen dieses offenen Projekts will der Konzern gemeinsam mit allen Marktteilnehmern an Lösungen arbeiten, die personalisierte Werbung bei maximalem Datenschutz weiterhin möglich machen. Ziel sei es, sowohl die Interessen der Nutzer als auch die der Publisher und Werbungtreibenden zu verfolgen.
„Die Nutzer verlangen mehr Privatsphäre – einschließlich Transparenz, Wahlmöglichkeiten und Kontrolle, wofür ihre Daten verwendet werden“, erklärt Schuh. Daher sei klar, dass sich das Internet-Ökoystem grundlegend verändern müsse. „Aber wir schaffen das nicht allein“, beschwört er die Branche und lädt ausdrücklich ein, Ideen beizusteuern. Das bisherige Feedback auf die „Privacy Sandbox“ mache sehr zuversichtlich, so Schuh. Die ersten Tests mit Lösungen für Conversion Measurement und Personalisierung sollen Ende des Jahres starten.