Bundesverband

EU-Digitalsteuer schadet deutschen Start-ups

Florian Nöll, Vorsitzender des Bundesverband Deutsche Start-ups
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Florian Nöll, Vorsitzender des Bundesverband Deutsche Start-ups
Weil Internet-Konzerne wie Amazon und Facebook in Europa Milliarden umsetzen, aber nur wenig Steuern zahlen, will die Politik sie nun mit der Hilfe einer europäischen Digitalsteuer zur Kasse bitten. Doch diese schadet der deutschen Start-up-Landschaft, wie der Bundesverband Deutsche Start-ups heute mitteilt. Er fordert die Bundesregierung daher auf, sich gegen diese Pläne einzusetzen.
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Der Bundesverband warnt in einem Schreiben davor, dass die Digitalsteuer trotz des Ausnahmerahmens für kleine und mittelständische Unternehmen das Potenzial habe, "den Innovationsstandort Deutschland nachhaltig zu schwächen". So seien vor allem junge Start-ups zu Marketing- oder Vertriebszwecken auf die Dienste von Facebook oder Amazon angewiesen. Zusätzliche Belastungen würden die großen Tech-Firmen umgehend an ihre Kunden weitergeben, Start-ups hätten also mit deutlich mehr Ausgaben zu rechnen.

Zudem, so dei Befürchtung des Verbands, würde die Besteuerung von Unternehmensumsätzen das Investitionsklima im Start-up-Ökosystem verschlechtern, weil Einnahmen hier zu großen Teilen zurück in Forschung und Entwicklung fließen. "Die neue Besteuerung würde ein Hemmnis für Innovationen und Wachstum darstellen, Kapitalgeber verunsichern und das Investitionsklima in Europa verschlechtern", heißt es in der Mitteilung. "Die Europäische Union würde gut daran tun, die Pläne für eine Übergangssteuer in ihrer derzeitigen Form ad acta zu legen und in Zukunft potenzielle Auswirkungen für Startups endlich stärker zu berücksichtigen", sagt Verbandschef Florian Nöll. ron



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