Über die App "Mazda Carsharing" lassen sich künftig Mazda-Fahrzeuge ausleihen.
Auf dem deutschen Carsharing-Markt will jetzt ein weiterer Anbieter sein Glück versuchen: Mazda. Der japanische Autohersteller setzt für seine Mobilitätsoffensive vor allem auf Partnerschaften - unter anderem mit Lidl. Was steckt dahinter?
Mazda will im Carsharing-Bereich durchstarten. Nach einem erfolgreich gestarteten Pilotprojekt im Oktober 2017 führt der japanische Hersteller ein bundesweites Carsharing-Angebot mit zunächst 850 Fahrzeugen ein, die bis Ende des Monats ausgeliefert werden. Zur Verfügung stehen voll ausgestattete Modelle mit Navi der gesamten Mazda-Modellpalette: Vom sportlichen Roadster Mazda MX-5 über den City-Flitzer Mazda2 bis hin zum SUV Mazda CX-5.
Das System funktioniert ähnlich wie Angebote der Wettbewerber DriveNow oder Car2Go: Nach einer kostenlosen Registrierung bucht der Nutzer den Wagen über die App "Mazda Carsharing" auf seinem Smartphone und muss nur noch einsteigen. 15 Minuten kosten einen Euro aufwärts - je nach dem, welches Fahrzeug gewählt wurde. Abgerechnet wird automatisiert per Kreditkarte oder Lastschrift. Allerdings ist Mazdas Angebot stationsbasiert. Heißt: Das Auto muss dort abgegeben werden, wo es ausgeliehen wurde.
Und hier kommt Lidl ins Spiel: 150 Fahrzeuge der Flotte werden ab September auf 50 ausgewählten Lidl-Parkplätzen in Nordrhein-Westfalen zu finden sein. Unter dem Motto "dein persönlicher Einkaufswagen" bewirbt der deutsche Discounter das Angebot beispielsweise für Kunden, die ihre Einkäufe mit dem Auto erledigen wollen. Außerdem macht sich Mazda mit dem Deal die meist gute Lage der Discounter-Filialen zu Nutze. Gerade für ein stationsgebundendes Angebot ist das von großem Vorteil.
"Wir möchten unseren Kunden innovative und nachhaltige Mobilitätskonzepte näher bringen, die jeder schnell und einfach nutzen kann", erläutert Wolf Tiedemann, Geschäftsleiter Zentrale Dienste bei Lidl Deutschland die Kooperation mit Mazda. "Mit dem neuen Carsharing-Konzept sind wir nah an den Kunden und bieten ihnen damit eine unkomplizierte Möglichkeit, alternative Mobilitätslösungen in ihrem Alltag auszuprobieren."
Neben Lidl beteiligen sich zudem die Deutsche Bahn und der Nürnberger Mobilitätsdienstleister Choice an Mazdas Projekt. Während Choice etwa für das IT Backend- und -Frontend in der App verantwortlich ist, bringt die Deutsche Bahn ihr Flinkster-Angebot in die Partnerschaft ein. Neben der offiziellen Mazda-Carsharing-App lassen sich die Fahrzeuge künftig auch über die Flinkster-App reservieren und buchen.
Die Höhle der Löwen
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"Mit den Erfahrungen aus dem Pilot-Projekt können wir in Sachen Carsharing nun richtig durchstarten – und zwar bundesweit. Damit entwickeln wir das Mobilitätsangebot von Mazda in großen Schritten weiter", erklärt Stefan Kampa, Senior Manager Retail, Fleet & Mobility. Durch die Service-Kooperationen mit Lidl und Deutsche Bahn sehen sich die Japaner gegenüber anderen Diensten wie Car2Go, DriveNow, Uber oder Moia im Vorteil.
Neben Lidl versucht übrigens auch Aldi Süd, sich verstärkt im Mobilitätsbereich zu positionieren - wenn auch nicht mit einem Carsharing-Angebot. Der Discounter baut derzeit 28 neue Schnellladestationen für Elektroautos und will damit das Fahren längerer Strecken erleichtern. Hintergrund: Die fehlende Infrastruktur für längere Strecken gilt als Hauptgrund dafür, dass sich die Deutschen beim Thema Elektromobilität zurückhalten. Ende 2018 sollen E-Auto-Fahrer an 80 Aldi-Süd-Ladesäulen gratis aufladen können.
ron