Jack Daniel's experimentiert mit Augmented Reality
Verpackungen sind heute längst nicht mehr nur Verpackungen. Wenn man sie mit einem Smartphone geschickt in Szene setzt, können sie als Brücke zwischen digitaler und analoger Welt dienen - Smart Packaging nennt sich dieser Trend. Einige Unternehmen haben bereits Pionier-Arbeit geleistet. Jetzt experimentiert auch die Whiskey-Marke Jack Daniel's mit einer solchen Technologie - und startet eine Augmented-Reality-App.
Die App von Jack Daniel's funktioniert wie folgt: Lädt ein Whiskey-Liebhaber die App (
iOS/
Android) herunter und scannt damit das Flaschenetikett eines
Jack Daniel's Old No.7, wird er auf eine virtuelle Reise geschickt. Sie führt in die Brennerei in Tennessee, zeigt die Herstellung und erzählt die Geschichte der 150 Jahre alten Whiskey-Marke. Der Kunde erhält so zusätzliche Informationen, beispielsweise zur Rezeptur, die so niemals auf das kleine Etikett gepasst hätten.
Jack Daniel's | Augmented Reality
Entwickelt wurde die App vom US-Unternehmen
Tactic aus San Francisco, d
ie Augmented-Reality-Technologie stammt von Wikitude aus Salzburg. Im US-Markt ist die Anwendung bereits seit April im Einsatz und wurde laut den Österreichern mehr als 30.000 Mal verwendet. Offenbar Grund genug für die Beteiligten, die App jetzt auch nach Deutschland zu bringen. "Die Augmented-Reality-Technologie eröffnet neue Möglichkeiten, unsere Markengeschichte zu erzählen", sagt Tanja Steffen vom Mutterkonzern Brown-Forman Deutschland.
Die Verpackung als Brücke zur digitalen Welt zu nutzen, gilt als großer Trend im Handel. "Die Zukunft wird sein, dass Smartphones die Verpackung selbst treffsicher erkennen", sagt
Martin Herdina, CEO von Wikitude, und fügt an: "Das sollte mit der Chipstüte genauso gut funktionieren wie mit einer Whiskeyflasche, egal ob der Nutzer ein Apple-, Android- oder Windows-Gerät verwendet." Die Technologie sei zwar noch "hochkomplex und neu", doch Herdina sei sich sicher, dass sich im Bereich "Smart Packaging" bald einiges bewegen werde.
Nachdem
Apple vor mehr als zwei Jahren mit dem sogenannten AR-Kit eine Entwicklungsumgebung für Augmented-Reality-Anwendungen startete, haben zahlreiche Werbungtreibende und Agenturen AR-Cases vorgelegt - auch im Verpackungsbereich.
Jung von Matt erweckte zu seiner Weihnachtsfeier 2017 beispielsweise Gründer Jean-Remy von Matt
auf Bierflaschen digital zum Leben. Und der Musikerkennungsdienst Shazam führte Smartphone-Nutzer, die die Flaschen der Adelholzener Marke
Active O2 scannten,
auf eine verschneite Ski-Piste.
ron