Amazon und Microsoft kooperieren

Alexa und Cortana reden jetzt miteinander

Der Amazon Echo Plus gehört zu den beliebtesten Smartspeakern
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Der Amazon Echo Plus gehört zu den beliebtesten Smartspeakern
Es ist eine ungewöhnliche Partnerschaft: Vor fast genau einem Jahr haben sich Amazon und Microsoft  zusammengetan und angekündigt, ihre beiden Sprachassistentinnen Alexa und Cortana zu verkuppeln (HORIZONT Online berichtete). Die beiden Tech-Konzerne lassen ihren Worten nun auch Taten folgen: Ab dieser Woche können US-Nutzer erstmals ausprobieren, wie gut die beiden Assistentinnen wirklich miteinander harmonieren.
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Der Smartspeaker-Markt, beziehungsweise der für digitale Sprachassistenten, ist ein hart umkämpter. Mit Amazon (Alexa), Google (Google Assistant), Apple (Siri), Microsoft (Cortana) und Samsung (Bixby) buhlen gleich mehrere große Technologiefirmen um die Gunst der Nutzer. Die Marktführerschaft hatte Google mit seinen Home-Boxen erst kürzlich dem Konkurrenten Amazon weggeschnappt.

Opinary Smartspeaker

Vor dem Hintergrund dieses kompetitiven Wettbewerbs wirkt die Kooperation von Amazon und Microsoft umso erstaunlicher. Die beiden Unternehmen haben sich vor fast genau einem Jahr darauf geeinigt, ihre beiden digitalen Helferinnen Alexa und Cortana miteinander anzufreunden. Heißt: Besitzer eines Echo-Gerätes sollen neben Alexa auch Cortana benutzen dürfen - gleiches gilt für Nutzer von Windows-10-PCs oder dem Cortana-Lautsprecher Harmann Kardon Invoke.

Mit ein paar Monaten Verspätung - die Umsetzung der Partnerschaft war eigentlich für Ende 2017 vorgesehen - lassen die beiden Konzerne ihren Ankündigungen nun endlich Taten folgen. Seit Beginn dieser Woche können Nutzer in den USA erstmals ausprobieren, wie die Integration der zweiten Sprachassistentin in das jeweilige Gerät funktioniert (siehe Tweet unten). Es dürfte nicht lange dauern, bis auch deutsche Nutzer in den Genuss kommen können.

Twitter Alexa Cortana

Konkret können Alexa-Nutzer per Sprachkommando auf Cortanas Funktionen zugreifen und etwa Termine in Outlook eintragen, den Kalender prüfen oder eine Erinnerung anlegen. Cortana-Nutzer wiederum können über Alexa ihr Smart-Home steuern, auf eine Vielzahl von Drittanbieter-Skills zugreifen (in Deutschland gibt es mehr als 3000 Alexa-Skills) und vom Windows-PC per Sprachkommando bei Amazon einkaufen.

Durch die Kooperation erhoffen sich beide Unternehmen, auf einen Schlag die Funktionen ihrer smarten Assistenten zu erweitern und eine Vielzahl an weiteren Nutzern zu gewinnen. Für Alexa-Besitzer dürfte die Integration des MS-Office-Pakets nämlich durchaus von großem Interesse sein. Amazon und Microsoft hatten übrigens vorher bereits eine kleinere Partnerschaft laufen: Alexa nutzt beispielsweise Microsofts Suchmaschine Bing und nicht Google.

Ob die beiden Tech Riesen gewillt sind, ebenfalls die beiden Wettbewerber Siri und den Google Assistant mit ins Boot zu holen, ist unklar - und auch eher unwahrscheinlich. Apple und Google könnten ein Interesse daran haben, ihre Assistenten nicht mit anderen zu verkuppeln, um einen USP für die Betriebssysteme iOS beziehungsweise Android zu behalten. ron




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