Botnetzwerke sollen es künftig deutlich schwerer haben.
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und technologischen Hilfsmittel: Der Betrug mit digitalen Werbeanzeigen verursacht nach wie vor weltweit Schäden in Milliardenhöhe. Um das Problem weiter einzudämmen, hat der Berliner Adtech-Spezialist Adjust nun einen neuen Industriestandard vorgestellt, der Mobile-Adfraud den Garaus machen soll.
Das neue Hilfsmittel hört auf den sperrigen Namen "Click Validation Through Proof of Impression" und funktioniert folgendermaßen: Damit ein Klick auf eine mobile Werbeanzeige validiert werden kann, werden Werbenetzwerke wie AppNexus oder Google zukünftig dazu aufgefordert, Ad-Impressions mit einer eindeutigen Kennung zu senden. Diese Kennung muss mit dem letztlich resultierenden Klick des Benutzers übereinstimmen. Fehlt diese Kennung, wird der Klick nicht als valide gewertet.
Der notwendige Nachweis einer Ad-Impression macht es Betrügern in Zukunft schwerer, Klicks innerhalb von Werbekampagnen zu fälschen. Dadurch wird der Betrug weniger lukrativ, erklärt Adjust-Mitgründer und CTO Paul H. Müller. "Dieser Schritt in Richtung Transparenz ist längst überfällig, und wir laden alle Werbenetzwerke und Attribution-Anbieter ein, diesen neuen, verbesserten Standard so schnell wie möglich zu übernehmen", sagt Müller.
Das Berliner Unternehmen, das eine Technologie anbietet, mit der das Nutzerverhalten in Apps analysiert werden kann, hat sich seit geraumer Zeit die Bekämpfung von Adfraud auf die Fahnen geschrieben und beispielsweise vor zwei Jahren
die Gründung der "Coalition Against Ad Fraud" (CAAF) initiiert. Die Mitglieder haben sich vertraglich dazu verpflichtet, eine Reihe von
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Wer blickt eigentlich noch durch im Dickicht der Unternehmen, die im digitalen Werbemarkt an der Prozesskette mitarbeiten? Vor allem im Adtech-Bereich tummeln sich mittlerweile zahlreiche und vor allem junge Unternehmen, die den Werbemarkt aufmischen wollen. ...
Erst vor wenigen Tagen hatte sich Adjust zudem
mit einer Übernahme für den Kampf gegen Adfraud verstärkt. D
as Cybersecurity-Start-up Unbotify aus Israel ist künftig Teil des Berliner Unternehmens und soll mit seiner Technologie dabei helfen, betrügerische Aktivitäten zu erkennen. Unbotify analysiert menschliche Verhaltensmuster bei der Interaktion mit Web- und Mobile-Anwendungen und kann daraufhin zuverlässig zwischen Bots und menschlichen Nutzern unterscheiden.
Der neue Anti-Adfraud-Standard - die "Click Validation Through Proof of Impression"
- wird nun zunächst mit ausgewählten Kunden erprobt, die bereits die Fraud-Prevention-Suite von Adjust nutzen, heißt es vonseiten der Berliner. Im Laufe des Jahres soll die Einhaltung dieses Standards zu einer zentralen Anforderung für alle CAAF-Mitglieder werden. Führende Netzwerke wie Adcolony, Applift, Chartboost, InMobi, ironSource, LiftOff und Vungle haben bereits mit der Implementierung in ihr System begonnen.
ron