Zwölfter

Dieses Start-up will Bundesliga-Fans Orientierung im Content-Dschungel bieten

Die Startseite von Zwölfter
Screenshot zwoelfter.de
Die Startseite von Zwölfter
Fußball-Fans sind "always on" - genauso wie Vereine und Spieler. Die Folge: Fans können sich vor lauter Social Content kaum noch retten. Ein Berliner Start-up will nun für Durchblick im Dschungel der Fußball-Inhalte sorgen: Zwölfter ist eine neue Social-Wall, auf der Fans in Echtzeit die wichtigsten Social-Media-Inhalte zu ihrem Lieblings-Verein aus der Fußball-Bundesliga in einer Timeline bündeln lassen können.
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Als Quellen dienen dabei die Social-Accounts von Spielern, Vereinen, Medien und Fans auf Social-Media-Plattformen wie Facebook, Twitter, Instagram und Youtube. Unternehmensangaben zufolge werden bei der Kuratierung 4.000 Quellen berücksichtigt. "Das ergibt dann im Mix ein neuartiges Echtzeit-Erlebnis, was so und in der Geschwindigkeit kein anderer Dienst kann", so Zwölfter-Geschäftsführer Kim Kriegers. Neben der Website gibt es Zwölfter auch als App für iOS und Android.


Fans können Teil des Feeds werden, indem sie eigene Postings mit einem Hashtag verwenden - Bayern-Fans etwa posten unter #FCBMoments, Fans des VfB Stuttgart nehmen den Hashtag #VfBMoments. Aktuell sind 27 Vereine der ersten und zweiten Bundesliga verfügbar, die fehlenden neun Zweitligisten sollen in Kürze folgen.
Zusätzlich zum täglichen Geschehen rund um die Vereine will Zwölfter, dessen Name sich vom geflügelten Wort des "Zwölften Mannes" ableitet, eigene Themenschwerpunkte setzen. So beinhaltet die Social Wall derzeit auch Themenspecials wie "Deutsche Legionäre", "Faszination Spielerfrauen" oder "Transfers und Gerüchte". Wer etwa das neueste Instagram-Foto von Cathy Hummels sehen will, wählt als Interessensschwerpunkt beim FC Bayern München, wo Hummels' Ehemann Mats spielt, den Bereich "Faszination Spielerfrauen" aus. Damit dürfte auch erklärt sein, welches Geschlecht die Zielgruppe von Zwölfter hat.

Gestartet ist das Unternehmen Anfang 2016 als Entwicklungsprojekt. Neben dem Aufbau der Seite, dem Launch der Apps und der Einrichtung von Social-Media-Accounts gab es laut Kriegers vor allem zwei Herausforderungen: Erfahrungen zu sammeln und die qualitative Recherche der relevantesten Quellen. Nun, da die Infrastrukur steht und sich offensichtlich als tauglich erwiesen hat, geht Zwölfter auch in die Marketing-Offensive.

Allerdings hat das Unternehmen noch einiges zu tun: Die Social-Media-Kanäle, die zum Aufbau von Reichweite unerlässlich sind, werden derzeit offensichtlich automatisiert bespielt. Und auch große Fanzahlen sind noch Fehlanzeige. Bei Facebook haben Zwölfter etwa gerade einmal etwas mehr als 500 Nutzer geliked. Hinzu kommen allerdings 27 teamspezifische Accounts mit über 16.000 Fans bei Facebook und 7000 Followern bei Twitter. Eigenen Angaben zufolge verbuchten alle Zwölfter-Plattformen über 24 Millionen Beitrags-Impressions im Monat März.

Hinter Zwölfter steht als Gründer und Hauptgesellschafter die Berliner Viaany AG, deren CEO Kriegers ist. Weiterer Investor ist die Intermedia Vermögensverwaltungs GmbH. Die Beteiligungsgesellschaft der Ludwigshafener Medien Union GmbH ("Rheinpfalz") hat im Rahmen einer Finanzierungsrunde in diesem Jahr noch einmal frisches Kapital zugeschossen - wie viel, wird nicht verraten. Aktuell arbeiten zwei Festangestellte für Zwölfter. Darüber hinaus besteht ein Dienstleisterverhältnis mit einem Redaktionsbüro mit drei Redakteuren. Über Viaany hat man außerdem projekt- bzw. bedarfsbezogen Zugriff auf IT-Dienstleistungen.
Das Zwölfter-Logo
Zwölfter
Das Zwölfter-Logo
Mit dem Start der neuen Bundesliga-Saison im August 2017 will Zwölfter erstmals eigene Umsätze erwirtschaften. Neben klassischer Online-Werbung, Native Advertising und Affiliate Marketing setzt das Unternehmen auf Social Commerce, verschiedene Sponsoring-Pakete und Hashtag-Kampagnen bzw. -Gewinnspiele. Zudem will man Publishern höhere Beitrags-Impressions durch verschiedene Visualisierungen und Priorisierungen anbieten, auch Event-Screens etwa für Public-Viewings sind in der Überlegung.

Der nächste Schritt des Berliner Unternehmens soll die Internationalisierung sein, so Kriegers. Dabei will man weitere Ligen aufnehmen und neue Sprachversionen hinzufügen - "auch gerne mit weiteren strategischen Partnern und Investoren." ire



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