Die Gründer des Bundesverbands Künstliche Intelligenz.
Spätestens, seitdem Zalando vor wenigen Tagen ankündigte, 250 Werbefachleute gegen Künstliche Intelligenz auswechseln zu wollen, diskutiert das Land über die Auswirkungen der Technologie auf unser Arbeitsleben. Nun hat sich in München der erste Bundesverband Künstliche Intelligenz gegründet, der unter anderem einen "menschen-zentrierten und menschen-dienlichen" Einsatz von KI-Technologien fordert.
Wie der
Verband mitteilt, haben sich insgesamt
24 Unternehmen aus der KI-Branche zusammengeschlossen, darunter hauptsächlich KMUs und Start-ups. Der Vorstand setzt sich zusammen aus Jörg Bienert vom Kölner KI-Anbieter Aiso-Lab, Rasmus Rothe vom Berliner Softwareentwickler Merantix und Fabian Behringer vom Münchner Chatbot-Start-up Ebot7, an dem unter anderem die Commerzbank beteiligt ist. Das Ziel: Ein menschen-zentrierter und menschen-dienlicher Einsatz von KI.
Doch nach namhaften KI-Unternehmen wie Amazon, SAP, IBM oder Google sucht man unter den Verbandsmitgliedern vergebens. Mit voller Absicht, wie Verbandspräsident Bienert auf Nachfrage von HORIZONT Online erklärt. Der Verband sei nur für deutsche Unternehmen gedacht, deren Hauptgeschäftszweck die Künstliche Intelligenz sei. Bei SAP beispielsweise spiele KI nur eine untergeordnete Rolle.
Trotz des Fehlens großer Namen traut sich Bienert zu, mit dem neuen Verband einen großen Einfluss auf die Branche ausüben zu können. "KI wird derzeit entweder als große Heilsbringerin oder als große Gefahr gesehen. Gegner und Freunde erzeugen einen falschen Hype. Wir wollen dazu beitragen, dass Politik und Gesellschaft nüchtern und präzise mit der neuen Technologie umgehen können", so Behringer zum Start des Verbandes.
Der Zusammenschluss verfügt darüber hinaus über einen politischen Beirat, dem Thomas Jarzombek (CDU), Jens Zimmermann (SPD) Manuel Höferlin (FDP) und Petra Sitte (Die Linke) angehören. Der Verband wird sich nun in Arbeitsgruppen organisieren, um konkrete politische Handlungsschritte auszuarbeiten. ron