Drei Messaging-Apps in einem Konzern? Die Idee scheint Facebook jedenfalls nicht zu missfallen, ganz im Gegenteil. Neben Whatsapp und dem Facebook-Messenger könnte es mit Instagram Direct schon bald einen weiteren Messenger aus dem Hause Zuckerberg geben. Die Standalone-App für iOS und Android wird zunächst in den sechs Ländern Chile, Israel, Italien, Portugal, Türkei und Uruguay eingeführt und getestet. Einen Zeitplan für einen weltweiten Launch gibt es nicht, Instagram wartet erst einmal auf die Reaktionen der Nutzer.
Hintergrund der Entscheidung, mit Direct eine Messaging-App für den Austausch privater Nachrichten zwischen Instagram-Nutzern etablieren zu wollen: Die Direct-Funktion könne außerhalb der Stamm-App noch besser gemacht werden, wie Instagram-Produktmanager Hemal Shah
gegenüber The Verge sagte. Mit Direct als Standalone-App, bei der die Kamera im Vordergrund steht, solle den Nutzern mehr kreativen Raum für das Teilen privater Nachrichten geben.
Instagram-Kreativchefin Kay Hsu über Stories
Ähnlich hatte Facebook schon 2014 argumentiert, als es den Messenger als eigenständige
App aus der Plattform herausgelöst und Nutzer zur Verwendung der neuen App gedrängt hatte. Die Direktnachrichten-Funktion bei Instagram haben im April laut Facebook schon 375 Millionen Menschen genutzt. Auftrieb verliehen hat dem Feature die zunehmende Beliebtheit
von Instagram Stories, wo Nutzer zum Schicken von schnellen Antwortnachrichten aufgefordert werden.
Werden die Instagram-Nutzer den Split akzeptieren? Müssen sie wohl, wenn Instagram es ernst meint. Beim Facebook-Messenger gab es einen großen Aufschrei – dennoch hat die App jetzt 1,3 Milliarden Nutzer. Zum Zeitpunkt der Teilung waren es 500 Millionen. Instagram-Mutter Facebook kann also zurecht davon ausgehen, dass die Instagram-Gemeinde sich an eine Messaging-App gewöhnen und diese auch nutzen wird.
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Viel hat die App bisher noch nicht zu bieten, wie The Verge schreibt.
Wie bei Snapchaterscheint auch bei Direct nach dem Öffnen der App die knipsbereite Kamera. Ein Foto müssen die Nutzer aber nicht schießen, sie können den Screen auch einfach nach unten wischen und gelangen dann zu der Möglichkeit, Nachrichten zu schicken.
Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, auf einer eigenen Seite das Profil zu bearbeiten, und eine Inbox für die Nachrichten. Nutzer können durch Wischen nach rechts relativ einfach zwischen Instagram und Direct hin- und herwechseln. Außerdem soll es zum Start des App-Tests vier exklusive Filter geben.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf t3n.de