Apple will mit dem HomePod nicht weniger als den Musikgenuss zuhause revolutionieren
Eigentlich wollte Apple mit seinem smarten Lautsprecher Homepod den Konkurrenten Amazon und Google das Wasser abgraben. Aber daraus wird wohl nichts, das Gerät scheint zu floppen: Einer aktuellen Auswertung zufolge verkaufte Apple im ersten Quartal 2018 gerade einmal 600.000 Stück in den USA, Amazon hingegen 4 Millionen.
Anfang Februar hatte Apple seinen vernetzten Lautsprecher Homepod in den US-Handel gebracht und stieg damit in einen bisher von Amazon und Google besetzten Markt ein. Ähnlich wie bei der Konkurrenz kann der Homepod Musik abspielen und auf Sprachbefehle reagieren. Apple will bei den Nutzern allerdings mit einer besseren Sound-Qualität als bei den Rivalen punkten. Unterdessen ist der Preis mit 350 Dollar deutlich höher als bei den meisten Konkurrenz-Lautsprechern.
Der vergleichsweise hohe Preis dürfte ein Grund sein, weshalb die ersten Verkaufszahlen, die aktuell von der Marktforschungsfirma
Strategy Analytics veröffentlicht wurden, ziemlich enttäuschend ausgefallen sind. Den Berechnungen zufolge hat Apple seit Markteinführung in den USA gerade einmal 600.000 Geräte verkauft. Amazon ist mit vier Millionen verkauften Echo-Geräten im selben Zeitraum der klare Marktführer, gefolgt von Google-Home mit 2,4 Millionen. Sogar Alibaba hat von seinem smarten Lautsprecher 100.000 Stück mehr verkauft als Apple.
Apple hat das Duopol von Amazon und Google bislang also nicht brechen können, der Marktanteil der beiden führenden Smartspeaker-Anbieter ist dennoch kleiner geworden: Teilten sich Amazon und Google im vierten Quartal 2017 noch 84 Prozent des Marktes, sind es aktuell nur noch 70 Prozent. Grund dafür ist das Wachstum chinesischer Marken in diesem Segment. Unter den Top5-Smartspeaker-Anbietern finden sich mit Alibaba und Xiaomi zwei Unternehmen aus China.
Apple Home Pod "Welcome Home"
Ob die aktuelle Werbekampagne zum Homepod (siehe oben) sowie die Markteinführung in Deutschland, die für dieses Frühjahr angekündigt ist, die Zahlen für den iKonzern noch ein wenig nach oben drücken können, wird sich erst noch zeigen. Immerhin: Die Deutschen scheinen recht Smartspeaker-affin zu sein.
Einer aktuellen Studie von Deloitte zufolge hat jeder achte Haushalt hierzulande einen smarten Lautsprecher, sechs Prozent gar ein intelligentes Reinigungsgerät, beispielsweise einen vernetzten Staubsauger.
Zumindest die Konkurrenz von Facebook muss Apple bislang noch nicht fürchten. Das soziale Netzwerk hatte im Zuge des Datenskandals um Cambridge Analytica angekündigt,
die Präsentation seines smarten Lautsprechers zu verschieben. Facebook stelle jetzt den Datenschutz bei den Lautsprechern noch einmal vertieft auf den Prüfstand, hieß es im März. Es sei aber weiterhin geplant, die Geräte im späteren Jahresverlauf auf den Markt zu bringen.
ron (mit dpa-Material)