Trivago

Deutscher Online-Riese strebt an die US-Tech-Börse Nasdaq

Die deutsche Hotelbuchungs-Suchmaschine Trivago strebt einen IPO an.
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Die deutsche Hotelbuchungs-Suchmaschine Trivago strebt einen IPO an.
Das deutsche Online-Hotel-Portal Trivago will an die Börse. Ein Teil der Aktien soll an der US-Technologiebörse Nasdaq platziert werden.
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Das Düsseldorfer Hotelbuchungs-Portal Trivago strebt einen Börsengang in den USA an, teilte das Unternehmen in der Nacht von Montag auf Dienstag mit. Die US-Börsenaufsicht SEC sei über den angestrebten Börsengang informiert worden. Die Website durchsucht Hotelpreise von mehr als eine Million Hotels weltweit aus über 250 Buchungsseiten und vergleicht deren Preise – darunter Expedia und Booking.com. Trivago ist aktuell in über 50 Ländern in Europa, dem Nord- und Südamerika sowie dem asiatisch-pazifischen Raum aktiv.

Das Unternehmen gehört seit einem Investment 2012 zu 61,6 Prozent dem US-Hotelbuchungs-Portal Expedia. Expedia will bei dem Börsengang seine Beteiligung vollständig behalten – der Anteil des Managements bestehend aus Rolf Schrömgens, Peter Vinnemeier und Malte Siewert soll an der Börse platziert werden. An der Nasdaq sollen den SEC-Dokumenten zufolge sogenannte Klasse-A-Aktien gehandelt werden, während Klasse-B-Aktien allein im Besitz von Expedia bleiben. Aus den Dokumenten geht nicht hervor, wie sich die Stimmrechte zwischen den beiden Aktienarten aufteilen sollen.

Die Trivago-Holding hat in den Dokumenten eine beabsichtigte Platzierung über 400 Millionen US-Dollar angegeben. Diese Summe kann aber höchstens als grobe Orientierung dafür gelten, wie viel Kapital Trivago mit dem Börsengang zu welcher Bewertung in die Kasse spielen will. Das tatsächliche Volumen des Börsengangs wird erst deutlich, wenn durch Angebot und Nachfrage die Preisspanne der Aktien zum Börsengang festgelegt wurde.

Verschiedene Medien wie Reuters und das Börsenportal der ARD spekulierten bereits, dass Trivago beim Börsengang eine Bewertung jenseits von einer Milliarde Dollar anstrebt. Expedia hatte 2012 für seinen 61-Prozent-Anteil an dem deutschen Startup 477 Millionen Euro bezahlt – teilweise in Cash und teilweise in Aktien. Schon damit wurde das Unternehmen mit 774 Millionen Euro bewertet.

In den ersten neun Monaten dieses Jahres schrieb Trivago laut den SEC-Unterlagen einen Verlust von 57,8 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 425,6 Millionen Dollar. Trivago wurde 2005 als erste deutsche Hotel-Metasuchmaschine gegründet. Beim Börsengang arbeiten die Düsseldorfer mit den US-Banken JPMorgan Chase, Goldman Sachs und Morgan Stanley zusammen.




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