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App-Vermarkter verlieren 100 Millionen Dollar wegen Ad Fraud

App-Vermarkter müssen mit hohen Verlusten durch Fraud rechnen
HORIZONT
App-Vermarkter müssen mit hohen Verlusten durch Fraud rechnen
Ad Fraud ist in Deutschland auch ein großes Problem für App-Marketing. Das will der Anbieter AppsFlyer in einer aktuellen Erhebung herausgefunden haben. Danach müssen App-Vermarkter allein im Jahr 2016 mit bis zu 100 Millionen Euro Verlusten rechnen. Im internationalen Vergleich sei die Fraud-Rate hierzulande am höchsten.
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Eingerechnet werden von AppsFlyer etwa Verluste durch Klickbetrug, bezahlte Downloads von betrügerischen Geräten, gefälschte In-App-Aktivitäten und die Auswirkungen gefakter Downloads auf falsches Targeting und Retargeting. Der US-Markt sei der Erhebung zufolge von Werbebetrug in Apps am stärksten betroffen. Doch gemessen an der Anzahl der App-Nutzer haben Deutschland, Australien, China, Kanada und Großbritannien die höchsten Fraud-Raten, gefolgt von den USA, Russland und Frankreich.


"Die Erhebung zeigt, dass Betrüger gezielt die Daten zu ihrem Aufenthaltsort verfälschen und diejenigen Märkte ins Visier nehmen, die ihnen die meisten Einnahmen versprechen", heißt es in einer Mitteilung. Länder mit durchschnittlich hohen Cost-per-Install (Kosten pro Download) und Cost-per-Action (Kosten pro In-App-Aktivität) hätten höhere Fraud-Raten als Länder mit niedrigerem Preisniveau wie Indonesien, Indien, Brasilien, Vietnam und Thailand, da sich Fraud für Betrüger in diesen Märkten weniger auszahlt.
Eine weitere Erkenntnis der Untersuchung: Von Android-Geräten geht 50 Prozent mehr Fraud aus, als von iOS-Geräten. Immun gegen Werbebetrug seien die Apple-Devices jedoch nicht, im Gegenteil: Fraud werde im iOS-Ökosystem gezielt eingesetzt, da sich dort Betrug bei App-Downloads wegen des tendenziell höheren Preisniveaus besonders lohnen würde.
Wir sehen in der globalen Erhebung, dass die Methoden der Betrüger, mit denen sie Geld aus App-Download- und Engagement-Kampagnen abzwacken, immer ausgereifter werden.
Ben Jeger, Managing Director DACH von AppsFlyer
Die Relevanz einer wirksamen Fraud-Bekämpfung steigt seit Längerem, da mehr App-Anbieter viel Aufwand und Budget in Marketingkampagnen für Nutzerakquise und Engagement stecken, um loyale App-Nutzer zu binden. "In diesem Katz-und-Mausspiel wird auf beiden Seiten technisch aufgerüstet: Wir sehen in der globalen Erhebung, dass die Methoden der Betrüger, mit denen sie Geld aus App-Download- und Engagement-Kampagnen abzwacken, immer ausgereifter werden", so Ben Jeger, Managing Director DACH von AppsFlyer. Erst vor wenigen Wochen äußerte sich auch die wiedergewählte OWM-Chefin Tina Beuchler im HORIZONT-Interview zur Sichtbarkeit von Onlinewerbung. "Zu hoffen, man könne Fraud gänzlich verhindern, wäre sicherlich eine Illusion, dafür sind die Anbieter solcher Programme einfach zu schnell und zu raffiniert." ron




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