Tooz Technologies

Deutsche Telekom und Zeiss gründen Joint Venture für Datenbrillen

Telekom-Chef Timotheus Höttges mit einer Datenbrille
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Telekom-Chef Timotheus Höttges mit einer Datenbrille
Bereits auf dem Mobile World Congress 2017 in Barcelona hatten die Telekom und der deutsche Optik-Riese Zeiss angekündigt, gemeinsam an Datenbrillen zu arbeiten. Nun, knapp ein Jahr später, haben die Unternehmen für dieses Unterfangen ein Joint Venture gegründet. Die Entwicklung der Datenbrillen soll zukünftig die neue Einheit mit dem Namen Tooz Technologies übernehmen. Telekom und Zeiss halten je 50 Prozent der Firmenanteile.
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Die neue Firma hat ihren Sitz in USA und in Aalen. Sie wird, so teilt es die Telekom mit, gemeinschaftlich gesteuert und übernimmt die strategische und operative Verantwortung für die Weiterentwicklung der von Zeiss erfundenen optischen Technologie und der von der Telekom beigesteuerten Konnektivität. Diese Technologie soll Herstellern von Smart Glasses als Lizenzmodell zur Verfügung gestellt werden.

In den vergangenen Monaten hatten Telekom und Zeiss in einem Entwicklerprogramm mit mehr als 40 Partnern aus Industrie, Handel und Wissenschaft erste Anwendungsfälle entwickelt, um die Ansprüche der Kunden an solche Datenbrillen zu erkunden. "Die vielfältigen und auch wirtschaftlich erfolgversprechenden Entwicklungsprojekte haben uns bestätigt, dass es für Smart Glasses einen Markt geben wird, sowohl bei Business- wie bei Endkunden", sagt Christian Stangier, Senior Vice President Connected Devices bei der Telekom.
Die Telekom stellt sich beispielsweise einen Einsatz der Datenbrille in der Logistik, in der Wartung oder bei Fitness- und Gesundheitsanwendungen vor. Immer dann, wenn beide Hände frei sein müssen und gleichzeitig Bilder, Daten und Kommunikationen verfügbar sein sollen. "Das kann in der Logistik sein, aber auch während der OP, wenn der Arzt zahlreiche, individuell selektierte Informationen braucht, und sich trotzdem voll und ganz auf das Operationsgeschehen konzentrieren muss", so Ulrich Simon, Leiter der Konzernfunktion Research and Technology bei Zeiss.

Im Markt für Datenbrillen tummeln sich mittlerweile einige Player, nicht zuletzt der E-Commerce-Riese Amazon, dem nachgesagt wird, an einer Datenbrille zu arbeiten, die über die Sprachassistentin Alexa gesteuert wird. Das Wearable soll aussehen wie eine ganz normale Brille, aber über die Nutzung des Knochenschalls ohne herkömmliche Kopfhörer funktionieren. Auch Apple soll angeblich an einer Augmented-Reality-Brille werkeln. Die klobige Google Glass hatte das Feld 2012 quasi eröffnet, scheiterte aber grandios.

Gestern wurde bekannt, dass der Chipriese Intel ebenfalls eine Datenbrille mit dem Namen "Vaunt" auf den Markt bringen will, die von einem herkömmlichen Brillengestell kaum mehr zu unbterscheiden ist. Sie soll lediglich 50 Gramm wiegen, die Technik samt Akku befindet sich in den Ohrbügeln. Sie enthält unter anderem einen gyroskopischen Sensor, der Nickbewegungen des Kopfes erkennen soll (siehe Video unten). ron 

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