Smart-Home-Geräte erobern deutsche Haushalte.
Vernetzte Glühbirnen, Heizungen, Rollläden oder Lautsprecher: Smart-Home-Geräte erfreuen sich auch in Deutschland wachsender Beliebtheit. Einer aktuellen Studie zufolge hat bereits jeder dritte Bundesbürger mindestens eine Smart-Home-Anwendung in den eigenen vier Wänden. Doch die Studie zeigt auch: Das Wachstum verlangsamt sich, weil die Verbraucher Vorbehalte haben.
Wie das Marktforschungsinstitut Splendid Research herausgefunden hat, nutzen bereits 36 Prozent der Deutschen mindestens eine Smart-Home-Anwendung. 40 Prozent der Befragten haben zwar kein solches Gerät zuhause, zeigen aber zumindest Interesse. Etwa jedem vierten Befragten (23,9 Prozent) kommen dagegen keine Smart-Home-Geräte ins Haus - sie lehnen dies entschieden ab. Für die Studie haben die Marktforscher im Juni 1021 Deutsche zwischen 18 und 69 Jahren online befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ.
Die bisherigen Zugpferde der Branche, Anwendungen der Kategorien Energiemanagement (smarte Heizungen, etc.) sowie Entertainment und Kommunikation (smarte Lautsprecher, etc), behalten auch 2017 ihre Spitzenplätze (siehe Bild unten). Fast 60 Prozent der aktuellen Nutzer haben Geräte aus einem dieser Produktklassen daheim stehen. Abgeschlagen sind derweil noch Geräte aus dem Bereich Wohn- und Gebäudesicherheit, also ans Internet angeschlossene Überwachungskameras oder Ähnliches. Doch gerade weil die Nicht-Nutzer an diesen Security-Anwednungen Interesse zeigen würden, prognostizieren die Marktforscher in diesem Segment einen Schub.
Der Smart Home Monitor 2017
Doch der Gesamtmarkt hingegen schwächelt: Zwar stieg die Anzahl der Nutzer in Deutschland von 30 Prozent im Jahr 2014/15 auf 36 Prozent in diesem Jahr, doch der Zuwachs ist geringer als erwartet. "Das Wachstum hat sich verlangsamt", resümieren die Marktforscher in einer Mitteilung. Als Ursache vermuten die Studienmacher eine unübersichtliche Marktsituation, ernste Vorbehalte der Verbraucher sowie Kommunikationsdefizite seitens der Hersteller.
Ein Beispiel für die unübersichtliche Marktsituation: Ein Drittel der Deutschen kennt der Studie zufolge keinen einzigen Smart-Home-Anbieter. Die Mehrheit der aktuellen Nutzer konnte nicht zwischen den Herstellern selbst und deren spezifischen Smart Home-Produkten unterscheiden. Eine weitere Auffälligkeit: 55 Prozent der Nutzer war der Besitz einer Smart Home-Anwendung zunächst gar nicht bewusst. "Angesichts dessen dürften in vielen Fällen die technischen Möglichkeiten der Anwendungen allenfalls im Ansatz ausgereizt werden", schlussfolgert Studienleiter
Thilo Kampffmeyer.
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Weiterhin sorge sich mehr als die Hälfte der Nutzer um die eigene Privatsphäre und ein Drittel fürchte Hacker-Attacken. Und auch die Sorgen der Interessenten vor Problemen bei Einbau und alltäglichem Einsatz der Smart-Home-Anwendungen würden durch die Äußerungen aktueller Nutzer bestätigt. Obwohl diese Verbrauchergruppe überdurchschnittlich technikaffin ist, gab ein Drittel an, der Einbau der Anwendungen hätte sie überfordert. "Angesichts dieser Ergebnisse wird die Branche zukünftig größere Anstrengungen unternehmen müssen, um Sorgen und Befürchtungen abzubauen sowie die Installation und Bedienung zu vereinfachen", schlussfolgern die Studienmacher.
ron