Vor allem im Steuersystem, bei Kapitalanforderungen und in punkto Bürokratie gibt es der Studie zufolge deutlichen Aufholbedarf in Deutschland. Andere Länder hätten in diesen Belangen einen großen Vorteil, sagte EY-Partner Christopher Schmitz während der Präsentation der Studie in Frankfurt vor wenigen Tagen: "Während sich die Bundesrepublik bei den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Startups in den letzten Jahren positiv entwickelt hat, haben die Zentren im Silicon Valley, in Israel und in UK insbesondere bei Finanzierungsmöglichkeiten sowie bei steuerlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen noch signifikante Vorteile für Gründer."
Laut
Eric Leupold, Leiter Pre-IPO und Capital Markets bei der Deutschen Börse, mangelt es den Deutschen vor allem an Risikobereitschaft: "Wir müssen den Gründergeist in Deutschland stärken, indem wir Gründer ermutigen, mit ihren Ideen auch mal zu scheitern." Ein weiterer Knackpunkt ist für Leupold der fehlende Zugang zu ausreichend Kapital: "Wenn Start-ups aus Deutschland abwandern, dann liegt das oft daran, dass sie an anderen Standorten bessere Finanzierungsmöglichkeiten vorfinden", sagt der Experte von der Deutschen Börse.
Unternehmen, Politik und Universitäten müssten den Studienmachern zufolge Hand in Hand agieren, um Deutschland für Start-ups attraktiver zu machen. Einzelne Initiativen durch die Privatwirtschaft oder durch Bildungseinrichtungen würden nicht genügen, um international ganz vorne mitzuspielen. Mit dem Venture Network hat zumindest die Deutsche Börse 2015 reagiert und eine Plattform geschaffen, die Start-ups bei der Suche nach Kapitalgebern, beim Netzwerkaufbau sowie der Ausbildung wichtiger Kompetenzen unterstützt.
Die komplette Studie kann
hier nachgelesen werden.
ron