Stanford-Lesetest

Microsoft- und Alibaba-KI erstmals besser als Menschen

Die KI-Systeme von Alibaba und Microsoft haben den Test der Uni Stanford zum Lesen und Verstehen besser als ein Mensch absolviert
Fotolia / peshkova
Die KI-Systeme von Alibaba und Microsoft haben den Test der Uni Stanford zum Lesen und Verstehen besser als ein Mensch absolviert
Erstmals war eine künstliche Intelligenz im Stanford-Test zum Lesen und Verstehen besser als ein Mensch – der Rekord gelang sowohl der Alibaba- als auch der Microsoft-KI.
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Künstliche Intelligenzen (KI) haben in den vergangenen Monaten in vielen bisher kaum möglich erscheinenden Bereichen menschliche Leistungen übertroffen. So schreibt die eigentlich als Assistenz gedachte Google-KI mittlerweile bessere KI-Software als ihre Entwickler. Auch den weltbesten Go-Spieler hat die Google-KI geschlagen. Jetzt sollen die KI-Systeme von Alibaba und Microsoft im Abstand von wenigen Stunden den Test der Uni Stanford zum Lesen und Verstehen besser als ein Mensch absolviert haben, wie Bloomberg berichtet.

Der Test, bei dem überprüft wird, ob man nach dem Lesen eines Textes genug vom Inhalt verstanden hat, um eine Reihe von speziellen Fragen dazu zu beantworten – eine der größten Herausforderungen für KI-Systeme. Die von dem chinesischen E-Commerce-Riesen entwickelte KI soll in dem Test mit 82,44 Punkten abgeschnitten haben und damit als erste Maschine den menschlichen Score von 82,3 übertroffen haben, wie Alibaba mitteilte. Die Microsoft-KI schaffte einen Tag später sogar ein Ergebnis von 82,65 Punkten.

Im Rahmen des Stanford-Tests galt es für die Maschinenlern-Modelle, Texte aus einer Auswahl von über 500 Wikipedia-Artikeln zu lesen und anschließend spezielle Fragen wie „Wie entsteht Regen?“ möglichst genau zu beantworten. Für Alibaba lässt sich eine solche KI für verschiedene Anwendungen einsetzen, etwa im Kundenservice, bei Museumsführern oder beim Beantworten von medizinischen Fragen auf Online-Plattformen. Ein Microsoft-Sprecher erklärte, dass solche Tests ein nützlicher Gradmesser bei der Beantwortung der Frage ist, wie weit für uns auf der KI-Reiseschon befinden.

China hat sich übrigens ganz der Entwicklung von KI-Technologien verschrieben. Das Land will bis 2020 führend auf dem Gebiet sein. Innerhalb der kommenden Jahre sollen 150 Milliarden US-Dollar in den Aufbau einer chinesischen KI-Industrie gesteckt werden, wie CNN Money berichtet. Nicht alle beurteilen die Möglichkeiten der KI aber positiv. Für Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk könnte KI sogar „gefährlicher als Atombomben“ werden.

Dieser Artikel erschien zuerst bei t3n



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