Stefan Beckmann, Geschäftsführer SpotX Deutschland, im Video-Interview
Mit dem vor zwei Jahren in Deutschland gestarteten Technologieanbieter SpotX will Stefan Beckmann im Programmatic-Video-Markt angreifen. Doch der Geschäftsführer der RTL-Tochter sieht vor allem in der Werbekreation noch sehr viel Nachholbedarf, wie er im Video-Interview mit HORIZONT Online und Turi2 am Rande des Digiday Brand Summits erzählt. Zudem gibt er bei dem in der Programmatic-Szene heiß diskutierten Thema Brand Safety Entwarnung.
Stefan Beckmann, SpotX, im Interview
Bei der Online-Werbung gibt es in der Kreation - wie Beckmann es ausdrückt - "Optimierungsbedarf". Zu oft würden Broadcaster ihre TV-Spots lediglich in einer kürzeren Variante ins Netz verlängern, anstatt sie auch in der Kreation anzupassen. Stories müssten laut Beckmann vor allem datengetriebener erzählt und an den jeweiligen Nutzer angepasst werden. Wenn das nicht der Fall ist, klickt auch der SpotX-Chef mal eine Werbespot weg. "Werbung schaue ich mir dann zuende an, wenn sie mich anspricht."
Beim Thema Brand-Safety gibt Beckmann Entwarnung.
Das Thema landete vor allem durch die weltweite Kritik an Youtube kürzlich wieder ganz oben auf der Agenda der Werbungtreibenden. Im März waren Werbespots in Umfeldern mit extremistischen oder gewalttätigen Inhalten ausgespielt worden. "Wir haben eine enge Qualitätskontrolle bei jedem neuen Publisher, der unsere Plattform nutzt", so Beckmann. Zudem sei ein "großes Team" in den USA damit beschäftigt, entsprechende Seiten ausfindig zu machen und zu verhindern, dass die Spots dort ausgespielt werden.
Der Tech-Dienstleister SpotX zählt mittlerweile 70 Publisher, die ihre Inhalte über die Sell Side Plattform vertreiben,
darunter IP Deutschland, Discovery Networks, Gruner + Jahr und Vice. Ein weiterer großer Neukunde ist die Holtzbrinck-Digital-Tochter Gutefrage.net. Seit 2014 gehört das Unternehmen zur RTL Group. ron