Selfie-Drohne

Snap bekundet Interesse an Hersteller Zero Zero Robotics

Zero Zero Robotics stellt diese Selfie-Drohne her.
Zero Zero Robotics
Zero Zero Robotics stellt diese Selfie-Drohne her.
Selfie-Stick war gestern. Heute lichten sich die hippen Teenager lieber mit Selfie-Drohnen aus der Luft ab. Ein Geschäft, in das nun offenbar auch der Snapchat-Betreiber Snap einsteigen will - und laut "The Information" Interesse an einer Übernahme des chinesischen Selfie-Drohnen-Herstellers Zero Zero Robotics bekundet.
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An der Börse gibt der Snapchat-Betreiber Snap derzeit keine gute Figur ab - die Aktionäre scheinen die Hoffnung auf eine kurzfristige Trendwende zumindest aufgegeben zu haben. Die Aktie fiel zuletzt auf den tiefsten Stand seit dem Börsengang. Snap steht an der Wall Street also ordentlich unter Druck und muss Wachstum zeigen.


Weil sich das Snapchat-Wachstum durch die Copycat-Angriffe von Mark Zuckerberg zuletzt aber verlangsamte, könnte das Unternehmen einen Geschäftszweig abseits der Werbevermarktung forcieren: Hardware. Medienberichten zufolge hat Snap Interesse an dem chinesischen Selfie-Drohnen-Hersteller Zero Zero Robotics bekundet. Im Gespräch ist ein Kaufpreis von 150 bis 200 Millionen US-Dollar. Beide Unternehmen wollten sich dazu nicht äußern.

Hover Camera Passport - Self-Flying Camera On Sale Now

Zero Zero Robotics hat zuletzt vor allem mit seiner Selfie-Drohne "Hover Camera" auf sich aufmerksam gemacht. Der 600 Euro teure fliegende Begleiter wurde im Oktober vergangenen Jahres gelauncht und ist mit einer Technologie ausgestattet, die es ihm ermöglicht, dem Nutzer schwebend zu folgen - ganz von allein. Dass das Gerät dabei Fotos und Videos aufnimmt, die dann an das Smartphone gesendet werden, versteht sich von selbst.

Es wäre nicht die erste Übernahme eines Drohnen-Herstellers von Snap. Im Mai schluckte das Unternehmen bereits das Drohnen-Start-up Ctrl Me Robotics. Der genaue Preis ist nicht bekannt, Insidern zufolge dürfte es aber mit etwas weniger als einer Million Euro ein vergleichsweise günstiger Kauf gewesen sein. Das 2013 in Los Angeles gegründete Drohnen-Start-up soll sich selbst bei Snap für einen Deal angeboten haben.

Außerdem schnappte sich Snap vor wenigen Wochen erst das französische Social-Location-Start-up Zenly für etwa 350 Millionen Dollar. Es ist die bisher größte Übernahme in Snaps kurzer Firmengeschichte. Zenly steckt hinter der Funktion "Snap Maps", die Ende Juni an den Start ging und quasi eine Art Google Maps für Snapchat-Nutzer ist.

Die Snapchat-Mutter forciert spätestens seit vergangenem Jahr das Geschäft abseits der Werbevermarktung in der Snapchat-App. So launchte Snap im Herbst 2016 die Kamera-Sonnenbrille Spectacles, die dem Unternehmen zwar bislang wenig Umsatz einbrachte, sich aber kurz vor dem Börsengang als effektives Marketing-Tool erwies. Seit Anfang Juni ist das Gadget auch hierzulande zu haben. ron



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