Der Fahrdienst-Vermittler Uber hinkt in Deutschland hinterher.
Der Fahrdienstvermittler Uber ist zwar global aktiv, hinkt aber in Deutschland hinterher. Gegenüber der
"WAZ" kündigte Deutschlandchef Christoph Weigler nun an, expandieren zu wollen, vor allen im Ruhrgebiet sowie in Frankfurt und Hamburg. Derzeit gibt es Uber nur in München und Berlin. Wie genau die US-Firma aber das strenge deutsche Regelwerk überwinden will, ist noch unklar.
"Wir sondieren gerade die Märkte und wollen in den nächsten Monaten entscheiden", sagte Uber-Deutschlandchef Christoph Weigler der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Samstagausgabe). "Neben dem Ruhrgebiet sind in Deutschland auch Städte wie Köln, Frankfurt und Hamburg für uns interessant", berichtete der Uber-Manager. In Nordrhein-Westfalen und der Rhein-Ruhr-Region mit Städten wie Düsseldorf, Essen, Bochum und Duisburg sehe Uber aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte viel Potenzial. "Wenn wir Möglichkeiten der Expansion in Deutschland prüfen, steht das Ruhrgebiet weit oben auf unserer Liste", sagte Weigler.
Der US-Konzern Uber ist eigenen Angaben zufolge weltweit mit zwei Millionen Fahrern in rund 600 Städten und fast 80 Ländern präsent, hinkt hierzulande aber hinterher. Der Dienst ist derzeit lediglich in Berlin und München verfügbar, aus Düsseldorf, Frankfurt und Hamburg hatte er sich zurückgezogen. Das Unternehmen kämpft in Deutschland gegen ein vergleichweise strenges Regelwerk und eine starke Taxi-Lobby an.
Beispielsweise ist in Deutschland das Angebot UberPOOL verboten, das
an das vor allem aus den USA bekannte "Carpooling" erinnert. Ein Fahrzeug nimmt dabei mehrere Fahrgäste, die in dieselbe Richtung wollen, nacheinander auf und bringt sie an ihr Ziel. Das soll für weniger Verkehr auf den Straßen sorgen und die Geldbeutel der Nutzer schonen. In mehr als 50 Städten weltweit bietet Uber uberPOOL an.
Ubers Ankündigung für eine Deutschland-Expansion kommt nur wenige Tage nach
der Vorstellung der ersten hiesigen Imagekampagne. Der Auftritt steht unter dem Motto "Umdenken. Umsteigen. Uber" und soll "Zukunftsfragen zur urbanen Mobilität" beantworten. Vor allem aber soll die Kampagne die Reputation des Unternehmens aufbessern.
Rechtsstreitigkeiten,
Sexismus-Vorwürfe und
interne Machtkämpfe machten der US-Firma zuletzt zu schaffen.
Aktuell scheint der umstrittene Fahrdienstvermittler wieder auf die Spur zu kommen. So haben sich nun laut
Reuters die streitenden Aufsichtsräte geeinigt und darüber hinaus eine Lösung für den Rechtsstreit zwischen dem Uber-Investor Benchmark und dem Gründer und ehemaligen CEO Travis Kalanick gefunden. Die Einigung mache nun den Weg frei für ein schon länger geplantes Investment von Softbank in Höhe von bis zu zehn Milliarden US-Dollar.
ron