Procter & Gamble ist größter Werbespender 2017
Der weltweit größte Werbungtreibende Procter & Gamble hatte digitale Werbeplätze bereits programmatisch eingekauft, bevor "Programmatic Advertising" überhaupt zum Buzzword wurde. Angesichts andauernder Probleme mit Adfraud, Brand Safety & Co hat der Konzern aber das Vertrauen in die Werbeform allmählich verloren und verschiebt Budget nun in Richtung E-Commerce,
berichtet Adage. Für US-Marktforscher eine "geniale" Strategie.
Wie aus einer Analyse des US-Marktforschungsunternehmens L2 hervorgeht, hat Procter & Gamble verstärkt Werbeplätze auf E-Commerce-Plattformen wie Amazon und Walmart gebucht - also dort, wo im Netz eine Vielzahl der Kaufentscheidungen getätigt werden. Die Waschmittelmarke Tide habe auf den Plattformen etwa auf Suchanfragen wie "Wie wäscht man Wäsche?" investiert, die Haushaltswarenmarke Clorox auf "Wie reinigt man Duschtüren?".
Der Auswertung von L2 zufolge, scheint diese Strategie offenbar Früchte zu tragen. Die Marktforscher erteilten Procter & Gamble laut Adage jüngst den höchsten Status "genius" für ihre digitalen Marketingaktivitäten.
Anfang 2017 hatte der Konzern angekündigt, sich von intransparenter und ineffektiver Online-Werbung verabschieden zu wollen.
Grund dafür waren andauernde Probleme bei Programmatic Advertising mit Fake-Traffic über Bot-Netzwerke. Zuletzt hatte der weltweit größte Werbungtreibende mitgeteilt, bei der Zusammenarbeit mit Agenturen ebenfalls weiter auf die Bremse treten zu wollen und die Anzahl seiner Werbedienstleister noch einmal drastisch zu reduzieren. Weitere Einsparungen sollen durch Kürzungen bei Honoraren und durch Inhouse-Verlagerungen erzielt werden.
Procter & Gamble ist auch in Deutschland mit
weitem Abstand der größte Werbe-Spender. Insgesamt gab der Konsumgüterriese 2017 brutto mehr als eine Milliarde Euro für Media aus - 15,7 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Dahinter folgen
Ferrero und Volkswagen. 445,7 Millionen investierte der Süßwarenkonzern mit Deutschlandsitz in Frankfurt in die Werbung (plus 4,7 Prozent). Für das noch immer #Dieselgate-geplagte VW vermeldet Nielsen brutto 373,5 Millionen Euro und damit ein sattes Plus von 31,1 Prozent. ron