Wie das Online-Magazin Cheddar unter Berufung auf Insider berichtet, ist Facebooks "Portal"-Gerät an Amazons Echo Show angelehnt. Amazon spendierte einem neuen Modell des smarten Lautsprechers "Echo" im Mai vergangenen Jahres einen Bildschirm und brachte es unter dem Namen "Echo Show" vor kurzem auch in Deutschland auf den Markt.
Der "Echo Show" hat einen Touchscreen mit einer Diagonale von 7 Zoll. Darauf kann die integrierte digitale Assistentin Alexa zusätzliche Informationen bei Antworten auf Fragen des Besitzers zum Beispiel nach Wetter oder Verkehr anzeigen. Außerdem können Nutzer über den neuen Dienst "Alexa Calling" über das Gerät auch Videotelefonate machen und sich Kurzmitteilungen schicken.
Diesen Markt will nun offenbar auch bald Facebook bedienen. "Portal" soll laut Cheddar mit ähnlichen Features wie Echo Show daherkommen, ist also mit einem Display und einer Kamera ausgestattet. Allerdings soll das Gerät dem Bericht zufolge primär als Kommunikationsinstrument und weniger als smarter Assistent vermarktet werden. Der Fokus liege demnach auf Video-Chats und anderen sozialen Features statt auf Musikwiedergabe oder Wettervorhersage.
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Facebook wird das Gerät aller Vorraussicht nach also als Hardware-Lösung positionieren, das den Facebook-Newsfeed, den Messenger und andere Dienste des Social Networks ins eigene Heim integriert. Durch eine eingebaute Weitwinkelkamera soll "Portal" zudem die Gesichter der Nutzer erkennen und diese den Facebook-Konten zuordnen können. Facebook setzt Gesichtserkennungs-Software bereits seit Längerem ein und benachrichtigt Nutzer beispielsweise, wenn ihre Gesichter in geposteten Fotos auftauchen. Gesteuert wird das Gerät über Spracheingaben.
Ähnlich wie bei Amazon Echo oder Google Home soll "Portal" außerdem Zugriff auf Streaming-Dienste wie Spotify oder Netflix ermöglichen. Durch den
erst kürzlich beschlossenen Lizenzdeal mit Universal,
der dem sozialen Netzwerk Zugriff auf den gigantischen Musik- und Video-Schatz des weltweit größten Major-Labels verschafft, könnten Nutzer auch ohne ein Spotify- oder Netflix-Abo Songs und Videos konsumieren. Mehr zum Thema
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Laut Cheddar soll Facebook "Portal" noch in diesem Jahr auf den Markt kommen und mit einem Preis von 500 US-Dollar nicht gerade ein Schnäppchen sein. Zum Vergleich: Amazons Echo Show kostet weniger als die Hälfte - und sogar Apples HomePod, der ebenfalls im Laufe des Jahres erwartet wird, geht voraussichtlich zu einem Preis von
349 US-Dollar über die Ladentheke.
Andrew "Boz" Bosworth, der seit Sommer 2017 die Hardware-Pläne bei Facebook verantwortet, äußerte sich zwar
auf Twitter zu den Gerüchten über "Portal", will sie aber weder bestätigen noch dementieren. "Es wird ein aufregendes Jahr", schreibt er und verweist auf die Entwicklerkonferenz F8 im Mai. Der Konzern wird das Gerät auf dieser Veranstaltung sehr wahrscheinlich zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorstellen.
ron