"Ok Google, wer ist der Beste?"

Die Sprachassistenten von Apple & Co im Praxistest

Home ist Googles Gegenstück zu Amazon Echo
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Home ist Googles Gegenstück zu Amazon Echo
Wer hat den besseren? Nachdem nahezu alle großen Tech-Unternehmen mittlerweile einen eigenen Sprachassistenten im Portfolio haben, ist ein technisches Wettrüsten um das beste Angebot ausgebrochen. Und dieses kommt - Stand jetzt - offenbar aus dem Hause Alphabet. Schenkt man einer aktuellen Auswertung von Searchmetrics Glauben, schneidet der Google Assistant im Vergleich mit Konkurrenzangeboten am besten ab - und zwar deutlich.
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In einem Praxistest stellte das Berliner Unternehmen Searchmetrics den Sprachassistenten 100 Fragen, die die Nutzer monatlich jeweils zwischen 2.000 und 180.000 Mal beantwortet haben wollen - etwa "Was kommt heute im Fernsehen?". Die daraus resultierenden Antwortquoten wurden daraufhin miteinander verglichen. Untersucht wurden die Sprachassistenten von Apple (Siri auf dem iPhone), Google (Google Assistant im Home-Lautsprecher) und Microsoft (Cortana auf einem Windows-PC). Amazons Alexa wurde für die Untersuchung nicht berücksichtigt.

Mit einem deutlichen Vorsprung ging der Google Assistant als Sieger aus diesem Test hervor. Die Antwortquote lag bei 55 Prozent - und damit um 17 Prozent höher als noch vor sieben Monaten, als Searchmetrics diese Untersuchung zum ersten Mal durchführte. Damit beantwortete der Google Assistant fast doppelt so viele Fragen wie das zweitplatzierte System Siri (28 Prozent), das im Vergleich zum ersten Test sogar 1 Prozent einbüßt. Cortana kommt auf 25 Prozent.

Interessant: Zwar hat der Google Assistant laut Searchmetrics einige Antworten verlernt - etwa auf die Frage "Wann ist Fasching?" -  gibt aber mittlerweile vier Mal häufiger eine menschliche beziehungsweise lustige Antwort und acht Mal häufiger eine Wikipedia-Seite als Quelle an. Auch heben die Tester positiv hervor, dass die Google-KI seit Oktober mit acht deutschen Partnern die sogenannten "Actions on Google" gelauncht hat. Dabei handelt es sich um das Gegenstück zu den Alexa-Skills von Amazon, also um sprachgesteuerte Anwendungen von Drittanbietern. Beim Deutschlandstart mit dabei waren Zalando, TV Spielfilm, WetterOnline, TorAlarm, Rock Antenne, Otto, Bring! und Comdirect.

Die Antwortquote bei Siri ist hingegen gewohnt schlecht. Die Apple-KI habe nicht nur Fragen verlernt, die Antworten würden teils sogar komplett am Thema vorbeigehen. Fragt man etwa "Was sind Verben?" sucht Siri Informationen zur Hansestadt Werben an der Elbe. Auch Cortana zeigt bei konkreten Antworten keine signifikanten Verbesserungen, heißt es.

Die Ergebnisse decken sich zum größten Teil mit denen, die die Venture-Capital-Firma Loup Ventures im Februar veröffentlichte. Auch in dieser Untersuchung ging der Google Assistant als Sieger vom Platz und konnte 81 Prozent von 782 Fragen beantworten. Siri kam auf gerade einmal 52,3 Prozent, Cortana auf 57 Prozent und Alexa auf 64 Prozent.
Der Google Assistant dominierte die Untersuchung – der Homepod belegte den letzten Platz.
Loup Ventures
Der Google Assistant dominierte die Untersuchung – der Homepod belegte den letzten Platz.
Dennoch: Loup Ventures sehe trotz der mauen Siri-Resultate noch Hoffnung für Apples Siri-Lautsprecher. Denn wie bereits erwähnt ist der digitale Assistent auf dem neuen Produkt um zahlreiche Funktionen beschnitten. Sobald Apple Features wie das Anlegen von Kalendereinträgen und das Verschicken von Mails ermöglicht, könnte der Speaker stattliche 67 Prozent erreichen und sich sogar vor Alexa positionieren. ron



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