Die orangefarbenen Serverboxen waren das Markenzeichen von Protonet
Anfang Februar 2017 ging Protonet in die Insolvenz. Doch das scheint nicht das Ende der Saga zu sein, die mit einer der erfolgreichsten deutschen Crowdinvestment-Kampagnen begann. Während die Abwicklung der Protonet-Betriebs-GmbH noch im Gange ist, will Protonet Inc. die Weiterentwicklung der Software-Plattform Soul vorantreiben. Auch Support soll für bestehende Kunden angeboten werden.
Das „neue“ Produkt soll den Namen Soul Plus tragen und dafür sorgen, dass Betreiber der Software die Web-Oberfläche auch zukünftig unter der gewohnten URL nach dem Muster kunde.protonet.info erreichen können. Tatsächlich sollen bereits Verträge abgeschlossen worden sein, die den Betrieb der Server bis 2019 garantieren sollen. Darüber hinaus verspricht das Unternehmen die Veröffentlichung von monatlichen Software-Updates.
Nach einer erfolgreichen Crowdfuning-Kampagne auf Indiegogo hat Protonet im Jahr 2014 drei Millionen über die
Crowdinvestment-Plattform Seedmatch eingenommen. Als das Unternehmen dann zwei Jahre später auch Anteile an den Startup-Inkubator Y Combinator verkaufte, führte das zum Streit mit den Seedmatch-Investoren. Y Combinator nimmt für seine Unterstützung pauschal sieben Prozent der Firmenanteile. Im Fall von Protonet entsprach das einer deutlich geringeren Bewertung, als noch bei der Seedmatch-Kampagne.
Die Kleinanleger sahen daher ihr Investment verwässert. Reagiert hat Protonet auf die Kritik der Investoren damals erst, nachdem
t3n das Unternehmen mit den Vorwürfen konfrontiert hatte. Protonet-Mitbegründer Ali Jelveh hatte den Einstieg des bekannten Startup-Inkubators daraufhin so gerechtfertigt: „Die Beratung und das Know-how von Y Combinator wirken sich extrem positiv auf unsere Produkte und unsere Geschäftsentwicklung aus.“ Letzteres kann im Nachhinein allerdings ausgeschlossen werden: Neun Monate später wurde die Firmeninsolvenz bekanntgegeben.