Die Opinary-Gründer Cornelius und Pia Frey sowie Max Meran (links)
Das Berliner Tech-Startup Opinary hat heute den Abschluss einer neuen Finanzierungsrunde bekannt gegeben. Demnach stecken Neuinvestor Project A gemeinsam mit den bestehenden Investoren Global Founders Capital (GFC), Motu Ventures und diversen Angel-Investoren wie Trivago-Chef Rolf Schrömgens drei Millionen Euro in das junge Unternehmen.
Opinary verdient sein Geld mit Umfragen in Nachrichtenartikeln. Das 2016 in Berlin gegründete Start-up hat ein Debatten-Tool entwickelt, das Medien für verschiedene Zwecke auf ihren Seiten einbauen können. Nutzer sollen dadurch animiert werden, ihre Meinungen und Stimmungen mit anderen Usern zu teilen. Bekanntestes Beispiel ist etwa der Pressekompass. Andere Tools heißen etwa "Speed Barometer" oder "Multiple-Choice-Tool". Das Versprechen an die Publisher: Nutzer bleiben 25 Prozent länger auf der Seite, teilen die Artikel doppelt so häufig und kommen öfter zur Seite zurück.
Opinary-Gründerin Pia Frey im Video-Interview
Die Finanzspritze wird Opinary eigenen Angaben zufolge dazu nutzen, die Präsenz in den USA weiter zu stärken und langfristige Beziehungen mit Publishern, Marken und Agenturen im US-Markt aufzubauen. In Deutschland arbeitet das Unternehmen mit über 60 Publishern zusammen - darunter Spiegel Online, "Bild" und "Welt". Des Weiteren wird ein Teil des Geldes in die Weiterentwicklung der Tools, Algorithmen und Analyse-Optionen für Advertiser und Publisher fließen.
Denn die Reichweite, die Opinary mittlerweile bieten kann, hat auch das Interesse von Werbungtreibenden angezogen. Durch die Vielzahl an Abstimmungen und Meinungsäußerungen haben die Berliner einen großen Datenberg angehäuft, der sich für maßgeschneiderte Werbung gut monetarisierern lässt. So sorgt Opinary mit seinem Algorithmus beispielsweise dafür, dass in einem Artikel über Ökostrom automatisch ein von Toyota bezahltes Abstimmungstool zum Thema Luftqualität platziert wird.
Wer abstimmt, bekommt eine Anzeige für Toyotas Hybrid-Fahrzeuge angezeigt."Damit die wichtigsten Stimmen auch in Zukunft gehört werden, braucht es mehr Vielfalt als Facebook und Google", sagt Cornelius Frey, der Opinary zusammen mit seiner Schwester Pia und Max Meran gegründet hat. "Wir bündeln die Kräfte der bekanntesten Publisher, um für sie redaktionell und werblich einen hochgradig datengetriebenen Interaktionskanal mit massiver Reichweite zu schaffen." Ziel des Start-ups sei es, 100 Millionen User im Monat zu erreichen.
"Das Investment von Project A hilft uns, unsere internationale Expansion zu beschleunigen und weiter in unsere Technologie zu investieren", so Frey. Mit Project-A-Partner Florian Heinemann, der im Rahmen dieses Investments Beiratsmitglied bei Opinary wird, haben die Berliner außerdem nun einen international führenden Denker in Sachen Marketing der Zukunft an Bord.
ron