Milliardendeal

Adobe übernimmt E-Commerce-Spezialisten Magento

Das Adobe-Headquarter in San José
Adobe
Das Adobe-Headquarter in San José
Adobe greift für einen Anbieter von E-Commerce-Software tief ins Portemonnaie: Der Technologieriese aus Kalifornien übernimmt für 1,68 Milliarden US-Dollar den in Culver City beheimateten Spezialisten Magento. Die Technologie des aufgekauften Unternehmens soll in die Experience Cloud von Adobe integriert werden. Dadurch soll eine ganzheitliche Plattform für B2B- sowie B2C-Kunden entstehen.
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Bei Magento handelt es sich um einen Software-Anbieter für Händler und Unternehmen in der B2C- und B2B-Branche. Magento-Kunden nutzen den cloudbasierten Dienst, um die Komplexität des E-Commerce zu bewältigen und den Umsatz zu steigern - etwa, indem mehrere Shops mit eigenständigen Katalogen und Kundenstämmen auf unterschiedlichen Domains verwaltet werden. Pro Jahr wird über Magento ein Brutto-Warenvolumen im Wert von mehr als 124 Milliarden US-Dollar umgesetzt.


Durch die Integration von Magento in die Experience Cloud erhält Adobe eine eigene native Commerce-Expertise und wird künftig jeden Moment des Shopping-Erlebnisses noch individueller auf den jeweiligen Nutzer zuschneiden können. Außerdem bringt sich Adobe mit der Übernahme in Position gegen Konkurrenten wie Salesforce. Der Cloud-Anbieter hatte sein Portfolio 2016 mit der Firma Demandware ebenfalls um ein Shopsystem erweitert.
Medienberichten zufolge stoßen nun mit der Übernahme von Magento 800 Technologiepartner und 350 Systemintegratoren zum Adobe-Ökosystem. Magento-CEO Mark Lavelle wird sein Team weiterhin als Teil von Adobes Digital Experience Business führen und an Executive Vice President und an General Manager Brad Rencher berichten.

Zu den Kunden von Magento zählen Marken wie Canon, Helly Hansen, Paul Smith und Rosetta Stone. Zudem teilen sich Adobe und Magento künftig gemeinsame Kunden wie Coca-Cola, Warner Music Group, Nestlé und Cathay Pacific. "Adobe ist das einzige Unternehmen, das in den Bereichen Content-Erstellung, Marketing, Werbung, Analytik und jetzt auch im Handel führend ist. Dadurch ermöglichen wir Echtzeit-Erlebnisse über die gesamte Customer-Journey hinweg", erklärt Adobe-Manager Rencher.

Die Transaktion, deren Abschluss für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2018 erwartet wird, steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Aufsichtsbehörden und der üblichen Abschlussbedingungen. Der Zukauf wäre die drittgrößte Akquisition in der Geschichte von Adobe. Bis zum Abschluss der Transaktion wird jedes Unternehmen weiterhin unabhängig operieren. ron




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