Snapchat
Im Sommer wurden Stimmen laut, der 27-jährige Snap-CEO Evan Spiegel wolle die Gemüter der Investoren und Werbekunden unter anderem mit dem Zukauf von Adtech-Firmen beruhigen. Kurz vor der Präsentation des nächsten Quartalsberichts am Dienstag soll es einem Medienbericht zufolge nun zu einer solchen Übernahme gekommen sein. Demnach hat sich Snap ein Start-up aus der Programmatic-Branche geschnappt.
Konkret geht es um das New Yorker Unternehmen Metamarkets, welches Services und Produkte für Marketer im Bereich Programmatic Advertising anbietet, etwa ein Dashboard für die Kampagnenmessung. Unter anderem gehören die Verizon-Tochter Oath, Twitter und OpenX zu den Kunden des sieben Jahre alten Unternehmens. Die Firma soll bereits profitabel arbeiten.
Laut Techcrunch soll Snap Metamarkets nun übernommen haben und beruft sich dabei auf zwei Quellen. Snap selbst hat den Kauf weder gegenüber dem US-Tech-Portal noch gegenüber HORIZONT Online kommentiert. Offenbar soll die Kaufsumme aber nicht höher als 100 Millionen US-Dollar betragen, heißt es. Wie das Geschäft von Metamarkets in das des Snapchat-Betreibers integriert wird, ist derweil ungewiss.
"Snap Pixel"
Mit diesem neuen Tool greift Snapchat den Performance-Markt an
Im Kampf um die digitalen Werbegelder hübscht sich Snapchat für Performance-Marketer auf. Wie das Unternehmen mitteilt, steht nun in der DACH-Region das neue Tool "Snap Pixel" zur Verfügung, mit dem Werbekunden in der App erstmals Conversions tracken können. ...
Snaps Bemühungen im Adtech-Bereich sind generell nicht neu. Erst im Juni übernahm die Snapchat-Mutter das Start-up Placed für rund 200 Millionen US-Dollar. Mit der Technologie von Placed will Snap messen, ob und wie erfolgreich Snapchat-Kampagnen zu Offline-Käufen führen. Wenige Monate zuvor schluckte die Firma um CEO Spiegel bereits die Adtech-Anbieter Flite und Vurb.
In den vergangenen Monaten unternahm Snap einige Schritte, um den eigenen Dienst für Werbungtreibende attraktiver zu gestalten. So führte das Unternehmen etwa das Tool "Snap Pixel" ein, mit dem Werbekunden in der App erstmals Conversions über alle Geräte hinweg tracken können. Mit "Snap to Store" launchte Snap im April ein ortsbasiertes Tool, mit dem Advertiser herausfinden können, ob Snapchatter die stationären Läden besuchen, nachdem sie eine bestimmte Snap-Ad angeschaut haben.
Ob diese Maßnahmen gefruchtet haben, wird sich morgen zeigen. Dann nämlich präsentiert der Betreiber Snap seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal. Im zweiten Quartal konnte das Unternehmen nicht überzeugen: Der Umsatz stieg zwar um über 150 Prozent auf 182 Millionen Dollar, blieb damit aber unter den Prognosen der Analysten. Die Aktie stürzte nachbörslich zeitweise um 14 Prozent ab.
ron