Medienbericht

Apple schnappt sich deutschen Eyetracking-Spezialisten SensoMotoric Instruments

SensoMotorics entwickelt auch Augmented-Reality-Brillen fürs Fahrzeug
Screenshot Youtube
SensoMotorics entwickelt auch Augmented-Reality-Brillen fürs Fahrzeug
Apple hat laut "MacRumors" den deutschen Eyetracking-Spezialisten SensoMotoric Instruments übernommen. Das 1991 gegründete Unternehmen mit Sitz im brandenburgischen Teltow entwickelt Hard- und Software für Eyetracking-Systeme, die unter anderem in Virtual- und Augmented-Reality-Brillen eingesetzt werden. Branchen-Insider gehen seit Längerem davon aus, dass Apple in diesem Jahr eine eigene AR-Brille vorstellen wird.
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Die Eyetracking-Brillen von SensoMotoric sind etwa in der Lage, die Blickbewegung des Nutzers in Echtzeit nachzuverfolgen. Das Unternehmen wirbt in einem Video (siehe unten) mit einem Tennis-Spieler, der ein solches Gerät auf der Nase trägt und dadurch seine visuellen Fähigkeiten für diesen Sport verbessern kann. Für die Oculus Rift hat die deutsche Firma zudem eine Eyetracking-Technologie entwickelt, mit der die sogenannte "Motion Sickness" reduziert werden soll.

Capture athletes' natural gaze with SMI Eye Tracking Glasses

Ob die rund 60 Mitarbeiter von SensoMotoric in ein Apple-Team integriert werden oder eine unabhängige Tochterfirma aufgebaut wird, ist bislang noch unklar. Beide Unternehmen machen zu dem Deal keine konkreten Angaben und äußern sich auch nicht zu einem Kaufpreis. Gegenüber Techcrunch gibt Apple lediglich zu verstehen: "Wir kaufen gelegentlich kleine Technologieunternehmen, und äußern uns generell nicht zu unseren Plänen."

Tim Cook gilt als großer Fan von Augmented Reality und bezeichnete diese Technologie Anfang des Jahres als "Kerntechnologie" für Apple. "Anders als Virtual Reality schließt AR den User nicht von der Außenwelt ab, sondern erlaubt ihm, in der Welt präsent zu sein." Cook will zwar bislang nicht verraten, an welchen AR-Produkten Apple konkret arbeitet, Branchen-Insider gehen aber schon seit Längerem davon aus, dass der Konzern in diesem Jahr eine AR-Brille vorstellen wird. Anscheinend hat sich der Konzern aus Cupertino für die Entwicklung einer Augmented-Reality-Brille mit dem deutschen Traditionsunternehmen Carl Zeiss zusammengetan.

Schaut man auf aktuelle Zahlen, erscheinen die Bemühungen von Apple logisch. Die US-Beratungsfirma IDC prognostiziert in einer Analyse, dass im Jahr 2021 mit AR-Headsets etwa 50 Milliarden Dollar erwirtschaftet werden. Kein Wunder, dass derzeit nahezu alle großen Tech-Unternehmen mit der Zukunftstechnologie experimentieren. ron



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