Die großen Tech-Konzerne arbeiten zusammen an Künstlicher Intelligenz
Die großen Player machen gemeinsame Sache: Amazon, die Google-Tochter Deep Mind, Facebook, IBM und Microsoft haben gestern die sogenannte "Partnership on Artificial Intelligence" gegründet. Gemeinsam wollen die Tech-Konzerne Forschungsprojekte zum Thema künstliche Intelligenz (KI) umsetzen. Einen Player, den man in dieser Allianz ebenfalls vermutet hätte, fehlt: Apple. CEO Tim Cook geht das Thema KI lieber allein an.
Die fünf Tech-Riesen haben die Partnerschaft gestern auf einer eigens dafür eingerichteten Website verkündet. Das Unterfangen soll als gemeinnützige Organisation betrachtet werden, nicht als Lobby-Organisation, und das Verständnis für die Zukunftstechnologie der künstlichen Intelligenz voranbringen. Dafür haben sich die teilnehmenden Konzerne unter anderem auf die Fahne geschrieben, Erfolgsmodelle zu empfehlen und Forschungsergebnisse unter offenen Lizenzen zu veröffentlichen - unter anderem zu Themen wie Ethik, Fairness, Inklusion, Transparenz und Privatssphäre.
Künstliche Intelligenz
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Im Vorstand der Organisation sollen Vertreter aus verschiedenen Bereichen sitzen, etwa Wissenschaftler, NGOs sowie Spezialisten aus Politik und Ethik. Sie sollen gleichberechtigt vertreten sein wie die Vertreter der an der Partnerschaft teilnehmenden Tech-Unternehmen. IBM, Google und Co unterstützen das Unterfangen mit finanziellen und wissenschaftlichen Ressourcen.
"Wir leben in einem goldenen Zeitalter des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, aber wir lösen bereits jeden Tag unglaublich komplexe Probleme und machen unglaublich große Fortschritte", sagt
Ralf Herbrich, Director of Machine Learning Science and Core Machine Learning bei Amazon. Yann LeCun, Director of Facebook AI Research, äußerte sich wie folgt dazu: "Die Partnerschaft wird dazu beitragen, das komplette Feld in einer überlegten und nachhaltigen Art und Weise voranzutreiben."
Bislang hatten die Tech-Riesen in Sachen künstliche Intelligenz ihr eigenes Süppchen gekocht. Google etwa hatte erst vor zwei Jahren das britische Start-up Deep Mind für eine bis dato in Europa noch nie dagewesene Summe gekauft - der Preis blieb geheim. Vor wenigen Tagen launchte der Suchmaschinenriese
die Messaging-App Allo, die auf künstlicher Intelligenz basiert. Amazon entwickelt derzeit vor allem seinen Echo-Lautsprecher und die dahinterliegende Sprachsoftware Alexa weiter, die unter anderem auf künstlicher Intelligenz basiert.
Ein Konzern sucht man in der neuen KI-Partnerschaft aber vergebens: Apple. Der Konzern aus Cupertino verweigere sich laut
"Business Insider" bislang dem Unterfangen und tüftelt, wie bei vielen Produkten und Services, offenbar lieber alleine an der Technologie.
Eric Horvitz, Geschäftsführer von Microsoft Research, äußerte sich gegenüber dem "Business Insider" aber hoffnungsvoll über einen Beitritt von Apple: "Wir waren in Gesprächen mit Apple und sie sind begeistert von den Anstrengung, die unternommen werden." ron