Künstliche Intelligenz ist auf dem Vormarsch
Ist sie Freund oder Feind? Eröffnet sie Möglichkeiten oder birgt sie Risiken? Die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf den (Berufs-)Alltag wird von Entscheidern hierzulande leidenschaftlich diskutiert - etwa in der Agenturbranche, wo die Zukunftstechnologie
möglicherweise menschliche Kreativität überflüssig macht. Eine aktuelle PwC-Analyse zeigt nun auf, welch hohe Erwartungen Entscheider an KI haben - und auf welche fünf Schlüsselfaktoren es beim Einsatz in Unternehmen ankommt.
Die Einstellung der 2500 von PwC befragten Verbraucher und Entscheider gegenüber Künstlicher Intelligenz ist mehrheitlich positiv. Demnach glauben 60 Prozent, dass Künstliche Intelligenz Antworten auf eine Vielzahl drängender Probleme der heutigen Gesellschaft geben kann, etwa in den Bereichen Gesundheit, Mobilität oder Energie. 72 Prozent der Entscheider sind davon überzeugt, dass KI der entscheidende Geschäftsvorteil der Zukunft sein wird. Mehr als die Hälfte der Unternehmen, die KI einsetzen, haben ihre Produktivität bereits erhöhen können, heißt es.
"Noch steckt KI allerdings in den Kinderschuhen und beschränkt sich in vielen Unternehmen auf Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Jetzt müssen wir die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Technologie auch Wertschöpfung ermöglicht", sagt Hendrik Reese, Senior Manager und Experte für Künstliche Intelligenz bei PwC. Reese ist Co-Autor des Whitepapers "Künstliche Intelligenz als Innovationsbeschleuniger im Unternehmen" aus dem die aktuellen Zahlen stammen und welches nun veröffentlicht wurde.
Die Einsatzmöglichkeiten Künstlicher Intelligenz in Unternehmen wurden jüngst in der Agenturbranche leidenschaftlich diskutiert. Angst um seinen Job hat aber keiner. Auf die Frage "Macht Künstliche Intelligenz menschliche Kreativität überflüssig?" antwortete Marc Opelt, Marketingvorstand Otto: "Wo es auf Ästhetik ankommt, bleibt menschliche Kreativität noch lange wichtig. Wenn man sehr schnell herauskriegen will, was die Konsumenten wünschen, braucht man KI." Das komplette Statement gibt es hier im Video:
#KIvsMensch: Marc Opelt, Marketingvorstand Otto, antwortet
Bereits heute wird KI in vielen Bereichen eingesetzt, beispielsweise zur Automatisierung von Prozessen in Unternehmen, zur Diagnostik in der Medizin oder zur Vorhersage von Kundenverhalten im Einzelhandel. "Doch die Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz sind damit noch lange nicht ausgeschöpft", sagt PwC-Experte Hendrik Reese. "Wenn Unternehmen das volle Potenzial nutzen wollen, muss ein Umdenken in der gesamten Organisation einsetzen. KI beschränkt sich nicht auf die IT- oder Innovationsabteilung, sondern erfasst das gesamte Unternehmen."
Die Unternehmensberater nennen in ihrer Analyse fünf Schlüsselfaktoren, auf die es beim einem verantwortungsvollen Einsatz von KI im Unternehmen ankommt:
1. Klarheit: Unternehmen sind dann erfolgreich, wenn sie genau wissen, welche Ergebnisse sie erzielen wollen und welche gesellschaftlichen und ethischen Auswirkungen mit Künstlicher Intelligenz verbunden sind.
2. Transparenz: Stakeholder müssen dem Einsatz von KI vertrauen können. Daher ist es wichtig, von Anfang an einen Kontrollrahmen zu entwerfen und Grenzen der KI festzulegen.
3. Unternehmensstruktur: KI braucht eine übergreifende Zusammenarbeit, Koordination und Kommunikation. Das erfordert entsprechende Strukturen im Unternehmen, um alle betroffenen Mitarbeiter und Abteilungen zu erreichen.
4. Data Governance: Sie ist das Rahmenwerk für das einheitliche Sammeln, Bereinigen und Kontrollieren von Daten. Hinzu kommt die Besonderheit von Trainingsdaten bei KI Lösungen, denen besondere Aufmerksamkeit erteilt werden muss.
5. Steuerungsmechanismen: Die Möglichkeiten und Risiken von KI-Plattformen sollten kontinuierlich beobachtet und bewertet werden. Auf dieser Basis können sie weiterentwickelt werden.