2.
Das neue iPhone ist nicht revolutionär - mal wieder
Apples neuestes Schmuckstück: Das iPhone 7 Plus
Apple lässt sich von einem eingeschlagenen Kurs eigentlich nicht abbringen. Normalerweise verfolgt CEO Tim Cook penibel die Regel, alle zwei Jahre ein komplett neues iPhone-Modell zu präsentieren, im Jahr dazwischen eine etwas aufgwertete Variante mit dem Zusatz "S".
Mit dem im September vorgestellten iPhone 7 brach Apple nun erstmals mit dieser Regel. Denn es unterscheidet sich optisch kaum von den Vorgängermodellen, einzig die fehlende Kopfhörerbuchse und die Doppelkamera in der "Plus"-Variante fallen auf. Apple verpasst somit wieder einmal die von vielen erhoffte technische Revolution. Die braucht der Konzern angesichts der fallenden iPhone-Erlöse aber so dringend wie nie. Die Planungen fürs iPhone 8 laufen zumindest schon auf Hochtouren.
3.
Künstliche Intelligenz durchdringt fast alle Bereiche
Künstliche Intelligenz ist auf dem Vormarsch
In diesem Jahr haben die Tech-Firmen dieser Welt eindrucksvoll bewiesen, zu welchen Dingen künstliche Intelligenz mittlerweile fähig ist. Allen voran der US-Konzern IBM, der seine ausgeklügelte KI "Watson" jüngst
den Trailer zum Kinofilm "Morgan" kreieren ließ. Es ist der erste Trailer der Filmgeschichte, der durch einen Algorithmus entstanden ist - und stimmt auf das ein, was uns in den nächsten Jahren noch erwarten wird. Andere Unternehmen tüfteln ebenfalls an Anwendungen mit künstlicher Intelligenz, wenn auch nicht mit der Rechenpower, die IBM zur Verfügung steht. Chatbots beispielsweise haben sich in diesem Jahr zu einer beliebten KI-Anwendung entwickelt, die vergleichsweise einfach zu programmieren ist. Einige Unternehmen,
darunter etwa die Lufthansa oder das Onlinenetzwerk Kaufda, haben in diesem Jahr damit experimentiert.
Eine aktuelle Befragung von Oracle prognostiziert sogar, dass solche Chatbots bis 2020 die Kundenbetreuung vollends übernommen haben.
4.
Snapchat hat Twitter längst den Rang abgelaufen
Twitter entwickelte sich in diesem Jahr zum echten Sorgenkind
Kaum eine Meldung über Twitter in diesem Jahr, die ohne den Zusatz "kriselndes Unternehmen" auskam. Der Kurznachrichtendienst konnte in diesem Jahr weder die Werbeerlöse kräftig genug ankurbeln, noch das Nutzerwachstum steigern. Mit der Folge, dass im September Übernahmegerüchte laut wurden. Doch keiner der ins Spiel gebrachten Unternehmen - darunter Google, Apple oder Salesforce - zeigten sich ernthaft an Twitter interessiert. Der Newcomer Snapchat hat Twitter in diesem Jahr überholt, etwa in puncto Nutzerzahlen und Video Views. Die gelbe App mit dem Geist hat sich mit ausgeklügelten Werbeprodukten auch für Advertiser schick gemacht und jüngst gar in Hardware investiert.
5.
Augmented Reality feiert durch Pokémon Go seinen Durchbruch
Das Spiel Pokémon Go avanciert zum Spiele-Hit des Jahres.
Es waren schon kuriose Bilder, als
im Juli Tausende Smartphone-Nutzer die Düsseldorfer Girardet-Brücke belagerten und sich im Kollektiv auf virtuelle Monsterjagd begaben. Sie spielten das Handy-Game des Jahres: Pokémon Go. Die Brücke an der Kö sorgte tagelang für Ausnahmezustände, musste teilweise für den Straßenverkehr gesperrt werden, sogar Dixi-Klos wurden für die Pokémon-Go-Spieler aufgestellt. Doch viel wichtiger ist: Der (mediale) Hype um das Spiel brachte die zuvor noch eher unbekannte Technologie Augmented Reality (AR) in den Fokus der breiten Öffentlichkeit. Und auch Marketer kamen aus der Deckung und nutzen die computergestützte Realitätserweiterung, um das Markenerlebnis am Point of Sales zu bereichern. Mit Erfolg: In Japan erzielte beispielsweise McDonald’s als offizieller Sponsor des Spiels zum Start im Juli ein Umsatzplus von 27 Prozent.
6.
Samsung erleidet Rückschlag im Rennen mit Apple
Das Galaxy Note S7 kommt mit einem Stylus
Samsung gegen Apple ist eines der Giganten-Duelle schlechthin - vergleichbar mit McDonald's gegen Burger King, Nike gegen Adidas oder Coca Cola gegen Pepsi. Und eigentlich hatte
Samsung zuletzt Oberwasser. Im weltweiten Smartphone-Ranking des Marktforschers Gartner deklassierte der südkoreanische Konzern im 1. Quartal mit 81 Millionen verkauften Geräten seinen Intimfeind Apple (51 Millionen verkaufte iPhones) und alle weiteren Wettbewerber deutlich. Angesichts der zuletzt eher schwachen Bilanz von Apple hätte Samsung nun die einmalige Gelegenheit gehabt, dem kalifornischen iKonzern richtig weh zu tun. Doch der Plan ging sprichwörtlich in Flammen auf. Das Debakel um das brennende Smartphone Galaxy Note 7 zwang das Unternehmen zum Rückruf und Umtausch von 2,5 Millionen Geräten. Das ist nicht nur teuer (Experten beziffern die Kosten auf etwa 1,2 Milliarden Euro). Vor allem das Image des Technologiekonzerns wird darunter leiden - dann vor allem, wenn es um die Positionierung als zuverlässige und innovative Marke geht. Beides Adjektive, mit denen sich Samsung auf seiner Website selbst gern schmückt.
7.
Pixel-Smartphone: Google kann auch Hardware
Das neue Google-Smartphone "Pixel"
Google ist eigentlich ein klassisches Software-Unternehmen. Die Devise, zum Beispiel bei Smartphones, war lange Zeit: Firmen wie Samsung entwickelt die Geräte - wir füttern sie mit Programmen. Das der Suchmaschinenriese aber ebenso gut Hardware entwickeln kann, hat der Konzern spätestens in diesem Jahr bewiesen. Die smarte Brille Google Glass floppte vor einiger Zeit noch,
das im Herbst diesen Jahres vorgestellte Pixel-Smartphone aber scheint für das Unternehmen zum Erfolg zu avancieren. Das Gadget wurde von Kritikern weitestgehend positiv aufgenommen und wird wegen seiner hochwertigen Verarbeitung gar als iPhone-Konkurrenz betrachtet. Außerdem ist es elementarer Bestandteil des ebenfalls im Herbst vorgestellten Virtual-Reality-Headsets Daydream View, das sich als ernsthafter Wettbewerber zu den VR-Produkten von Sony, Samsung oder HTC positioniert.
8.
Der Smartwatch-Markt kommt noch immer nicht in die Gänge
Apple kann mit seiner Watch keine großen Erfolge verbuchen.
Wenn von Smartwatches die Rede ist, dann in der Regel von der Apple Watch. Mit 1,1 Millionen verkauften Geräten ist das Unternehmen von CEO Tim Cook einer Auswertung des Marktforschers IDC zufolge die klare Nummer in diesem Business - mit 41,3 Prozent Marktanteil. Doch auch der so innovative iKonzern hat den Smartwatch-Markt bislang nicht beflügeln können. Im Gegenteil: Ein Absatzeinbruch bei der Apple Watch kurz vor dem Erscheinen eines neuen Modells hatte im dritten Quartal laut Marktforschern im Alleingang das gesamte Geschäft mit Computer-Uhren schrumpfen lassen.
Im Bereich "andere Produkte" (Apple weist seine Zahlen zur Watch noch immer nicht gesondert aus) brach der Umsatz um 22 Prozent auf 2,37 Milliarden Dollar ein - was auf den Absatzrückgang bei der Apple Watch zurückzuführen sein dürfte. Nach Berechnungen von Marktforschern sackten die Verkäufe der Uhr binnen eines Jahres von 3,9 auf 1,1 Millionen Geräte ab.