Chrome bekommt neue Funktionen
Google erweitert die Schutzfunktionen seines Internetbrowsers Chrome. Mit den kommenden Versionen soll vor allem der Schutz vor unerwünschten Weiterleitungen auf andere Websites verbessert werden. Das teilte Google in einem Blogpost mit.
"Die meisten Anbieter sind daran interessiert, für ihre Nutzer ein ausgezeichnetes Erlebnis zu schaffen. Jedoch haben wir festgestellt, dass einige Entwickler die Flexibilität und Macht des Internets dazu missbrauchen, die Web-User auszunutzen und sie zu unerwünschten Seiten weiterzuleiten", schreibt Produktmanager Ryan Schoen. Einer von fünf Feedback-Berichten von Nutzern, die Chrome auf dem Desktop-PC nutzen, habe Hinweise darauf erhalten, dass diese unerwünschte Inhalte erhalten haben. Google wird daher in den kommenden Versionen seines Browsers drei neue Funktionen einführen, die unerwünschte Weiterleitungen verhindern sollen.
Viele dieser Weiterleitungen werden laut Google von Inhalten Dritter ausgelöst - häufig auch gegen den Willen des Betreibers einer Website. Um dieses Problem zu beheben, wird in Chrome 64 bei allen Weiterleitungen, die von iframes Dritter stammen, stattdessen ein Infobalken angezeigt, solange der Nutzer nicht mit diesem Frame interagieren möchte. Dadurch bleibt der Nutzer auf der Seite, die er gerade aufgerufen hatte. Eine unerwünschte Weiterleitung werde so verhindert.
Außerdem hat Google vermehrt beobachtet, dass das Hauptfenster des Browsers eine andere Seite aufruft, sobald ein Nutzer einen Link in einem neuen Fenster öffnet. dadurch soll offensichtlich der Pop-up-Blocker von Chrome umgangen werden. Ab Version 65 soll auch dieses Verhalten erkannt und durch die Anzeige eines Infobalkens unterbunden werden.
Außerdem hat Google noch weitere Versionen von "Abusive Experiences" identifiziert. Dazu gehören unter anderem Links zu Webseiten Dritter, die als Play-Tasten oder andere Steuerungen der Seite verschleiert sind, oder transparente Webseiten-Overlays, die alle Klicks erfassen und neue Registerkarten oder Fenster öffnen. Ab Januar wird der Pop-up-Blocker von Chrome verhindern, dass Seiten mit solchen Elementen neue Fenster oder Registerkarten öffnen. Seiteninhaber können anhand eines sogenannten
Abusive Experiences Report überprüfen, ob ihre Seiten solche unerwünschten Funktionen beinhalten und diese entsprechend optimieren. Wenn diese Funktionen dann nicht innerhalb von 30 Tagen abgestellt werden, wird die Weiterleitung auf neue Fenster und Registerkarten unterdrückt.
dh