SAP-Co-Gründer Hasso Plattner auf der Sapphire Now
Stellen Sie sich vor, Sie machen einen Schaufensterbummel und schauen sich gerade die Auslage in einer Boutique an. Plötzlich werden Sie gescannt, ihr Alter, ihr Geschlecht und ihre Fashion-Vorlieben werden analysiert und prompt ändert sich das intelligente Schaufenster und macht ihnen individuelle Shopping-Vorschläge. Das ist nur eines von unzähligen Szenarien, die SAP auf der Sapphire Now zum Thema maschinelles Lernen präsentiert.
Aufsichtsratschef Hasso Plattner erklärte heute in Orlando, dass der von ihm gegründete Konzern jetzt und in Zukunft alle verfügbaren Ressourcen in dieses Thema steckt. Plattner traut seinem eigenen Tesla zwar immer noch nicht zu, ihn eigenständig zu chauffieren, aber er ist dennoch überzeugt davon, dass intelligente Systeme künftig nicht nur vollständig autonomes Fahren ermöglichen, sondern sogar Operationen durchführen können. SAP sei spät in das Thema Künstliche Intelligenz (KI) eingestiegen, räumt er ein. Dafür werde es von dem deutschen Softwareunternehmen nun mit umso mehr Nachdruck verfolgt.
In seiner Keynote über das intelligente Unternehmen der Zukunft stellte er - wie bereits seine Vorredner - auf dem Podium die intelligente Enterprise-Ressource-Planning-Lösung SAP S/4 Hana Cloud 1705 in den Mittelpunkt, die ab sofort allgemein verfügbar ist. Sie soll Unternehmen mithilfe des digitalen Assistenten SAP Co-Pilot sowie kontextbezogenen Chat-Möglichkeiten und Funktionen für maschinelles Lernen zukunftsfähig machen. Künstliche Intelligenz im Zusammenhang mit der automatischen Analyse und Auswertung von Big Data ist ein Riesenthema für SAP, das entsprechend massiv in diesen Bereich investiert.
In Bezug auf künftige Entwicklungen verwies Plattner auf zwei Unternehmen, die für ihn Vorbildfunktion haben: Apple und Tesla. Apple lobt er für seine Entwicklungen im Bereich der Spracherkennung. Siri sei eine Benchmark und er könne sich gut vorstellen, dass SAP hier künftig mit Apple kooperieren wird, erklärte er gegenüber Journalisten und Analysten.
Von Tesla wiederum könnten Unternehmen viel darüber lernen, wie intuitive Benutzerführung funktioniert. UX Design werde in kommenden Jahren noch deutlich mehr an Bedeutung gewinnen - dabei gehe es vor allem um Vereinfachung. Die Deutschen seien darin nicht unbedingt die großen Meister. Aber sie werden es lernen müssen, so der Gründer des Potsdamer HPI Instituts.
bu