Hardware-Geschäft

Snap übernimmt Drohnenhersteller Ctrl Me Robotics

Evan Spiegel, CEO von Snap, gilt als der nächste Mark Zuckerberg.
dpa
Evan Spiegel, CEO von Snap, gilt als der nächste Mark Zuckerberg.
Snap forciert sein Hardware-Geschäft. Der Snapchat-Mutterkonzern hat laut Medienberichten das Drohnen-Start-up Ctrl Me Robotics übernommen. Im vergangenen Jahr sorgte Snap bereits mit der Kamera-Sonnebrille Spectacles für Aufsehen.
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Der Kauf des in Los Angeles ansässigen Unternehmens Ctrl Me Robotics soll Insidern zufolge vergleichsweise günstig gewesen sein. So soll Snap nicht mal eine Million US-Dollar gezahlt haben, berichtet Buzzfeed. Das 2013 gegründete Drohnen-Start-up soll sich bei Snap für einen Deal angeboten haben, heißt es. Gründer Simon Saito Nielsen wird sich nun Snap anschließen. Weit hat er es nicht: Der Käufer hat sein Headquarter ebenfalls in Los Angeles, nur wenige Meilen entfernt.


Ein Interesse für Drohnenhersteller wird Snap bereits seit einigen Monaten nachgesagt. Die Snapchat-Mutter forciert nämlich spätestens seit vergangenem Jahr das Geschäft abseits der Werbevermarktung in der Snapchat-App - und zwar mit Hardware. So launchte Snap im Herbst 2016 die Kamera-Sonnenbrille Spectacles, die dem Unternehmen zwar bislang wenig Umsatz einbrachte, sich aber kurz vor dem Börsengang als effektives Marketing-Tool erwies.

Der Börsenhype um die Snap-Aktie ist mittlerweile aber abgeflaut. Die ersten Quartalszahlen, die das Unternehmen um CEO Evan Spiegel vor zwei Wochen veröffentlichte, waren desaströs. In dem Quartalsbericht fiel zuallererst der gewaltige Verlust von 2,2 Milliarden Dollar (2,01 Mrd Euro) auf. Davon gehen allerdings zwei Milliarden auf eine einmalige Belastung der Bilanz durch Aktienoptionen im Zuge des Börsengangs zurück.

Doch auch beim Wachstum von Nutzerzahl und Umsatz verfehlte Snap Analystenprognosen. Snap kam im ersten Quartal auf 166 Millionen täglich aktive User. Das waren acht Millionen mehr als im Quartal davor. Damit ging die seit Herbst andauernde Flaute beim Zustrom neuer Nutzer weiter. Der Knick beim zuvor rasanten Wachstum fiel damit zusammen, dass Facebook anfing, in großem Stil Snapchat-Elemente zu kopieren - wie etwa die "Stories"-Funktion, bei der Nutzer für 24 Stunden Bilder mit ihren Freunden teilen können. ron/dpa
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