In der Digitalwirtschaft wird weiter gut bezahlt
Neun von zehn digitalen Unternehmenslenkern würden in die klassische Wirtschaft wechseln, um dort die digitale Transformation voranzutreiben - das Gehalt spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Das ist das Ergebnis einer Studie der Personalberatungsfirma Cribb. Insgesamt liegt der Durchschnittsverdienst von Unternehmenslenkern in der Digitalwirtschaft bei 196.796 Euro. Die Bestverdiener sitzen in Digital-Commerce-Firmen (im Schnitt 220.200 Euro per annum).
Sie verdienen damit - immer inklusive Zulagen - laut Cribb mehr als Geschäftsführer und Vorstände von Digital-Media-Unternehmen (213.569 Euro), Medienhäusern (204.363 Euro), Digital Services (193.905 Euro) und Software/SaaS-Anbietern (188.570 Euro). Deutlich schlechtere Einkommensperspektiven bieten Digital-Agenturen (178.509 Euro) und Digital-Technologies-Unternehmen (172.086 Euro). Die Zusatzleistungen haben
im Vergleich zu 2014 prozentual abgenommen. Jeder Zweite erhält zusätzlich zum Gehalt einen Dienstwagen, jeder Fünfte Beteiligungen und Aktienoptionen und jeder Dritte eine betriebliche Altersvorsorge.
Gehalt
Wer in der digitalen Wirtschaft am meisten verdient
Online Marketing Manager ist das häufigste Jobprofil in der digitalen Wirtschaft. Sie gehören zu den schlecht bezahlten Mitarbeitern unter den Senior-Spezialisten, die mehr als fünf Jahre Berufserfahrung haben. ...
Mehr als jeder Zweite - insgesamt nahmen 419 Geschäftsführer, Vorstände und Führungskräfte im Rahmen einer Online-Umfrage teil - bemerkt einen Anstieg in den erhaltenen Job-Angeboten von klassischen Unternehmen, im Durchschnitt sieben pro Jahr. Das zeigt, wie sehr die Wirtschaft unter Druck steht, die digitale Transformation zu meistern. Obwohl mehr als die Hälfte der Befragten (64 Prozent) davon ausgeht, bei einem Wechsel mehr zu verdienen, spielen ein höheres Gehalt oder eine bessere Position nur eine untergeordnete Rolle. Größte Motivatoren sind die Perspektive, in einem etablierten Markt die Zukunft zu gestalten (59 Prozent) und sich persönlich weiterzuentwickeln (50 Prozent).
"Der Transfer von Top-Führungskräften aus der Digitalwirtschaft in klassische Unternehmen ist seit einigen Jahren ein sehr nachgefragtes Thema", sagt
Dwight Cribb, Geschäftsführer der gleichnamigen Personalberatung. Dafür müssten allerdings die Rahmenbedingungen stimmen: Die größten Wechselhürden für Digitalexperten sind laut den Studienergebnissen zu viel Bürokratie, zu lange Entscheidungswege und weniger unternehmerischer Einfluss.
fam