"Mit der Ausweitung unserer Zusammenarbeit mit Kunden bei der Messung haben wir uns entschieden, das Profil von Atlas zu schärfen und den Adserver-Teil von Atlas in den kommenden Wochen und Monaten herunterzufahren", schreibt
Erik Johnson, Head of Client Measurement bei Atlas,
in einem Blogpost. "Wir glauben, dass Atlas bessere Ergebnisse liefert und einen besseren Wert für Werbetreibende generiert, wenn der Fokus auf Erfolgsmessung liegt; insbesondere, da Menschen auf Mobilgeräte umsteigen und mehr Werbeanzeigen von den Publishern selbst und nicht von Drittanbietern ausgeliefert werden."
Stephen Webb (Atlas) im Video-Interview
Facebook hatte Atlas im Jahr 2013
von Microsoft übernommen. Damals wartete das Mobil-Geschäft des sozialen Netzwerks noch auf den ganz großen Durchbruch, weshalb Facebook stark in Infrastruktur investierte. Inzwischen sprudeln die Mobil-Erlöse - und Facebook konzentriert seine Anstrengungen: In Zukunft soll das Anzeigennetzwerk Audience Network noch stärker im Fokus stehen. Damit können Publisher ihre Apps und Websites monetarisieren, indem sie - so das Versprechen - passgenaue Werbeanzeigen auf Basis von Facebook-Daten ausliefern.
Dass Facebook mit über die besten Daten im Markt verfügt, dürfte unbestritten sein. Die Ankündigung kommt dennoch zu einer Zeit, da das Netzwerk stark unter Druck steht. Zuletzt musste Facebook eingestehen, dass man Kunden mit falschen Zahlen unter anderem bei der Sehdauer von Videos oder der organischen Reichweite von Fanpages versorgt hatte. Atlas soll dafür jedoch nicht verantwortlich gewesen sein,
so Johnson gegenüber "Adage".
Zu Beginn des Jahres hatte Facebook bereits den Adserver seiner auf Video spezialisierten Ad-Exchange-Plattform Liverail abschaltet, weil diese Lösung von den Kunden zu wenig nachgefragt wurde. Ein weiterer Grund war, dass über Liverail
zu viel mangelhaftes Inventar angeboten wurde.
ire