Ein Netflix für Gamer

Microsoft kündigt Streamingdienst für Videospiele an

Microsoft geht mit der Xbox in die Streaming-Offensive
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Microsoft geht mit der Xbox in die Streaming-Offensive
Im Gaming-Bereich hinkt Microsoft mit seiner Xbox weiter hinter Konkurrent Sony her. Doch der Technologiegigant aus Redmond will offenbar mit einer Art "Netflix für Zocker" Boden gut machen: Im Rahmen der weltweit größten Spielemesse E3 in Los Angeles kündigte Microsoft eine Streamingplattform für Videospiele an. Das Unternehmen will damit gegenüber Sony Boden gut machen.
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Gerüchte über einen Streamingdienst für Videospiele von Microsoft gibt es seit geraumer Zeit. Auf der E3 äußerte sich der Konzern nun erstmals recht konkret zu den Plänen. Demnach werkelt das Cloud-Team von Microsoft derzeit an einem neuen Streamingdienst, mit dem Spiele auf Xbox One, PC und Mobile-Geräten gestreamt werden können. Spiele ließen sich somit auf einem beliebigen Gerät abspielen. Wie bei Netflix oder Amazone Prime Video zahle man eine monatliche Gebühr und habe daraufhin Zugang zu zahlreichen Videospielen.

Microsoft folgt mit diesem Schritt einem Trend in der Gaming-Branche: Die Nutzung von Videospielen wird unabhängig von der Hardware. Genau wie in der Musik- und Filmindustrie wandern die Inhalte in die Cloud und können Geräte-unabhängig konsumiert werden. Würde sich dieses Szenario auch im Spielebereich durchsetzen, definiere sich der Erfolg dann nicht mehr über die Konsolenverkäufe, sondern über die Abrufe in der Datenwolke.

Damit würde sich Microsoft selbst einen großen Gefallen tun, denn die Konsolen-Verkäufe der Xbox reichen noch immer nicht an das Niveau von Sonys Playstation heran. Außerdem gilt eine Konsole als große Einstiegshürde für neue Kunden und bleibt größtenteils über mehrere Jahre auf dem gleichen technischen Stand. "Es war noch nie so spannend, Teil der Gaming-Branche zu sein. Gemeinsam mit unseren Partnern und den Spielern verfolgen wir bei Microsoft ein Ziel: das ultimative Gaming-Erlebnis auf Xbox One, Windows 10 PC und Mobilgeräten", sagte Microsofts Gaming-Chef Phil Spencer auf der E3.

Auch was die Zahl der spielbaren Titel angeht, hat Microsoft auf der US-Spielemesse nun deutlich nachgelegt. Von 50 neu angekündigten Spielen sollen 18 exklusiv für die eigenen Konsolen erscheinen. Fast schon zur Nebensache geriet dabei die Übernahme von gleich vier namhaften Entwicklerstudios: Microsoft gab bekannt, die Spielestudios Undead Labs, Playground Games, Ninja Theory und Compulsion Games. ron



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